Nachtkrieger Bd. 1 - Unsterbliche Liebe by Lisa Hendrix

Nachtkrieger Bd. 1 - Unsterbliche Liebe by Lisa Hendrix

Autor:Lisa Hendrix
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783426412596
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2011-05-17T22:00:00+00:00


Der nächste Morgen versprach einen sonnigen und milden Tag. Gleich nach der Messe stand Geoffrey mit seinen Männern bereit. Nachdem Alaida und ihre Begleiter den Aln überquert hatten, ritten sie am Fluss entlang in Richtung Nordwesten.

Als sie das offene Moor erreichten, wieherte Lark vor Übermut. Alaida zügelte sie eine Weile, um klarzustellen, wer das Sagen hatte. Dann lockerte sie die Zügel, und ihre Stute galoppierte über die Wiesen, als wolle sie die Langeweile der Winterweide hinter sich lassen. Tom ritt einen stämmigen Braunfalben, den Oswald für ihn ausgesucht hatte. Er nahm seine neue Position sehr ernst, und so galoppierte er in Begleitung zweier Wachen sogleich hinterher. Geoffrey, der schon oft mit Alaida ausgeritten war, kannte ihre Gewohnheiten. Ungeachtet dessen, dass Hadwisa im Damensitz hinter einem der Männer saß, trieb er das restliche Grüppchen zu einem kurzen Galopp an, um Alaida nicht aus den Augen zu verlieren.

Nachdem Lark sich ausgetobt hatte, ritt Alaida einen großen Bogen und schloss sich den beiden Wachen und ihrem neuen Pagen an.

»Ein hervorragendes Pferd, My Lady«, sagte Tom.

Lachend tätschelte Alaida Lark den Hals. »Der Stallbursche ist begeistert von dir, meine Schöne. Besser gesagt, der Page. Denn das bist du ja nun, Thomas. Und bald wirst du ein Knappe sein. Merk dir, eine Schmeichelei sollte immer der Dame gelten, nicht ihrem Pferd – es sei denn, sie hat ein neues Pferd. Und selbst dann ist es klüger, der Dame ein Kompliment zu machen.«

Tom errötete und probierte es erneut. »Ihr seid eine hervorragende Reiterin, My Lady.«

Die beiden Wachen konnten sich das Lachen nicht verkneifen, doch Alaida belohnte Toms unbeholfene Bemühungen mit einem anmutigen Kopfnicken, als handele es sich um eine galante Bemerkung. »Hab Dank, Thomas. Nun reite zurück zu Geoffrey und richte ihm aus, ich möchte gern bei dem Gedenkstein haltmachen. Der Rest der Gruppe soll uns dorthin folgen.«

»Jawohl, My Lady«, sagte Tom und galoppierte davon, um seiner ersten Aufgabe als Page nachzukommen.

Der Stein stand zwischen den Bäumen am Fuß des Hügels und sah genauso aus, wie Alaida ihn in Erinnerung hatte. Er war lediglich mit etwas mehr Moos bewachsen. Sie saß ab und betrachtete die Zeichnungen. Auf der einen Seite war eine große Spirale eingemeißelt, auf der anderen Seite Tiere: ein Wolf oder ein Hund, ein Hirsch, ein Vogel – möglicherweise auch zwei – und andere, die jedoch zum Teil mit Moos bedeckt waren, das den Stein hinaufkroch. Alaida nahm ihr Messer vom Gürtel und kratzte etwas Moos ab, bis das weit aufgerissene Maul eines undefinierbaren Tieres mit spitzen Zähnen erschien.

»Das ist das Ungeheuer, My Lady«, erklärte Thomas.

»Ach was«, sagte Geoffrey geringschätzig. »Das ist bloß ein Löwe.«

»Wenn das ein Löwe sein soll, dann wäre er aber ziemlich fett, und noch dazu ohne Schwanz«, sagte Alaida und kratzte ein wenig mehr der grünen Schicht ab. Sie wies auf eine zackige Linie auf dem Rücken des Wesens. »Thomas, was hältst du davon?«

»Ein Blitz, von dem das Ungeheuer getroffen wird. Und dort ist eine Pfeilspitze.«

»Das hier sieht aus wie eine Heugabel«, sagte Geoffrey, der nun doch Interesse zeigte, auf den Rand des Steins wies und hinzufügte: »Hier ist das Heilige Kreuz.



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