Mythor - 098 - Mit Schwert und Magie by Kneifel Hans

Mythor - 098 - Mit Schwert und Magie by Kneifel Hans

Autor:Kneifel Hans
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-23T04:00:00+00:00


*

Vor etwa einer Stunde hatte der Herzpfänder Luxon verlassen.

Mehr tot als lebendig lag Luxon auf seinem Lager. Sein zusammengekrümmter Körper entspannte sich nur langsam. Luxon wußte, daß sich die Entscheidung näherte, aber die Furcht, die jeder Besuch des Herzpfänders hinterließ, wich nicht.

»Kalathee!« stöhnte er auf.

Er befand sich in einem goldenen Käfig mit undurchdringlichen Mauern. Er konnte nicht entkommen. Aber Kalathee und ihre seltsamen Diener brachten ihm Nahrung und Wein, und sogar Salz, bemerkte er bitter, hatte er im Überfluß. Er wurde liebevoll umhegt, aber noch immer bestand seine Verbindung zur Außenwelt nur dadurch, daß er die Augen Necrons benutzte. Eine Menge geschriebener Botschaften hatte bewirkt, daß nun beide recht genau wußten, was in den nächsten Tagen geschehen würde - aber Luxon hatte Necron nicht mitteilen können, wo er sich befand und was Kalathee mit ihm zu tun beabsichtigte.

Der dumpfe Laut schreckte ihn hoch. Die Tür war geschlossen worden. Der Vorhang rauschte zur Seite, und Kalathee eilte auf ihn zu. Ihre zierliche Gestalt warf im Licht der Ölflammen gespenstisch große Schatten an die Wände. Die Quader waren voller gekritzelter und halbwegs wieder ausgelöschter Botschaften.

»Die Zeit ist da«, flüsterte Kalathee aufgeregt und schmiegte sich an ihn. »Wir können endlich handeln!«

Sie hob seinen Kopf und flößte ihm starken Wein ein. Dankbar genoß er gleichermaßen ihre zärtlichen Finger und den Wein. Allein ihre Nähe vertrieb einige der ausgestandenen Schrecken. Mühsam richtete er sich auf, die rechte Hand auf seine Brust gepreßt.

»Was willst du mit mir tun?« fragte er schwach und blickte in ihre unveränderlich freundlichen Augen.

»Ich bringe dich zuerst aus diesem Versteck.«

»Wohin?«

»In ein anderes Versteck. Während lugon und Soraise ihre Hochzeit feiern, werde ich für die Gegenüberstellung mit Shallad Hadamur sorgen.«

»Ich und der Shallad - wir stehen uns als Gegner gegenüber?« fragte er aufgeregt.

»Ja. Ich führe dich an einen Ort, an dem dies stattfinden wird!« versicherte Kalathee und wischte den Schweiß von seiner Stirn.

»Aber… wie willst du das erreichen?« ächzte er. »Ich habe seit einer Ewigkeit das Licht der Sonne nicht gesehen und mit keinem Menschen außer euch dreien gesprochen.«

Abwehrend hob Kalathee beide Hände und flüsterte ihm lächelnd zu:

»Ich werde alles in die richtigen Bahnen lenken und dir den Weg ebnen. Du hast mir bis heute vertraut?«

»Niemandem habe ich je so sehr vertraut wie dir«, bestätigte er, wieder auf dem Weg, seine Zukunft nicht mehr so hoffnungslos zu sehen wie noch vor Tagen.

»Dann vertraue mir auch weiterhin. Es sind weniger als drei Tage bis zu dem entscheidenden Tag, bis zu der Stunde, in der du den größten Triumph deines Lebens erleben wirst.«

»Wenn diese verdammte Ungewißheit«, schrie Luxon in einem plötzlichen Ausbruch der Verzweiflung, »doch endlich aufhören würde!«

»Sie hört auf. Iß und trink und versuche, ein Stündchen zu schlafen«, tröstete ihn Kalathee. »Bald kommen Sokar und Escuber, hüllen dich in dunkle Gewänder und bringen dich an einen sicheren Ort.«

Nach einer Weile stimmte er gebrochen zu:

»Was soll ich sonst tun? Ich bin ganz in deiner Hand, Liebste.«

»Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen«, flüsterte sie in sein Ohr. »In wenig mehr als zwei Tagen bist du auf dem Thron des Shallad.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.