Mord im Mondschein by Costello Matthew & Neil Richards

Mord im Mondschein by Costello Matthew & Neil Richards

Autor:Costello, Matthew & Neil, Richards [Costello, Matthew & Neil, Richards]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783838748474
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-05-07T22:00:00+00:00


11. Wer war’s?

Sarah schob die Tür von The Bookworm auf. Rasch zog sie den Kopf ein, um ihn sich nicht am oberen Türrahmen zu stoßen, der ziemlich niedrig war.

Die kleine Glocke an der uralten Tür bimmelte wie in einem altmodischen Krämerladen.

»Hallo!«, rief eine weibliche Stimme aus einem Hinterzimmer. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen!«

Sarah begab sich in den hinteren Teil des Ladens, vorbei an voll gestellten Bücherregalen. Hier ist es schon immer sauber wie geleckt gewesen, dachte sie, der Teppichboden stets frisch gesaugt, kein Staubkörnchen auf den Regalen oder den Bücherrücken.

Eine Vase mit bunt gemischten Blumen sorgte für einen Hauch von Landhausambiente, während der alte Lederohrensessel und der Pembroke-Tisch mit den gefächerten Literaturzeitschriften an einen Kulturverein oder das Büro eines Literaturagenten erinnerten.

Viel gemütlicher kann eine Buchhandlung wohl nicht sein.

Sarah erreichte das Ladenende, doch die Frau, die eben noch gerufen hatte, schien verschwunden zu sein.

Sie blickte sich im hinteren Raum um. Er hatte die gleiche niedrige Decke, mit unverputzten Balken, wie der Laden vorn, und Sarah fragte sich, wie eine Buchhandlung mit so wenig Lagerfläche überleben konnte.

Dieser Laden war schon immer eine Buchhandlung gewesen – auch bereits, als sie noch in dem Dorf zur Schule gegangen war. Und Sarah hatte sogar mal einen Sommer hier hinter der Kasse gestanden, bevor sie Cherringham verließ, um zu studieren. Die Inhaber hingegen hatten recht oft gewechselt: Erst vor wenigen Jahren war der Laden von Thomas und Emma Hilloc übernommen worden.

Sie kannte die beiden nur flüchtig, gerade ausreichend, um ihnen zuzunicken, wenn sie hinter dem Ladenfenster standen oder ihr auf der Straße begegneten.

Jacks Quelle im Chor zufolge sollten sie auf der Liste der »Verdächtigen« stehen. Was angesichts dieser friedvollen Atmosphäre eher unwahrscheinlich wirkte.

»Eisig da draußen, nicht?«, sagte die Stimme, deren Besitzerin nun mit einem strahlenden Lächeln aus der Küche hinten kam. »Ich habe eben den Wasserkocher angestellt. Kann ich Ihnen einen Tee anbieten?«

Sarah erwiderte ihr Lächeln. »Sehr gern … Nur Milch, keinen Zucker, bitte.«

Die Frau, die ihr jetzt gegenüberstand, machte einen freundlichen, wenn auch etwas forschen Eindruck. Eine von diesen Hyperaktiven, dachte Sarah. Sicher macht sie sich täglich eine Liste, was zu erledigen ist, und hakt sie der Reihe nach ab.

»Ich bin Emma – Emma Hilloc«, stellte die Frau sich vor. »Sie kenne ich doch, nicht? Haben Sie nicht das kleine Designbüro oben über dem Makler?«

»Ja, das bin ich. Sarah Edwards.«

»Freut mich, Sarah. Und wie überleben Sie die Krise?«

»So einigermaßen«, antwortete Sarah. »Leicht ist es nicht. Miete, Strom …«

»Instandhaltung, Versicherungen, Abgaben, Wasser, Werbung …«

»Sie sagen es!«

»Tja, da hilft nur Zusammenhalten, wenn Sie mich fragen.«

»Richtig«, pflichtete Sarah ihr bei. »Jedes Pfund, das die Leute im Dorf ausgeben statt in Oxford oder draußen in einem der großen Einkaufszentren, hält uns am Leben.«

»Sie machen so Online-Sachen, nicht? Ich fürchte, wir sind hier eher Technikverweigerer. Leider.«

»Technikverweigerer?«, wiederholte ein großer Mann, der die Treppe hinten im Laden herunterkam. Sarah wusste, dass sie zu einer kleinen Wohnung im Obergeschoss führte. »Du bist vielleicht eine Technikverweigerin, Schatz, aber ich gewiss nicht.«

Emma verdrehte die Augen, wobei sie Sarah freundlich angrinste, und neigte sich näher zu ihr.



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