Mord au chocolat by Cabot Meg

Mord au chocolat by Cabot Meg

Autor:Cabot Meg
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


12

Ein Play Date

(Wenn ich bloß eins hätt’!).

Ein Spielgefährte

(Den wünsch’ ich mir auch).

Ein ehrliches Spiel

(Kein Betrug)

Kein Täuschungsmanöver

(Diesmal mein’ ich’s ernst)

»Play Date«, Heather Wells

Dass auch am nächsten Morgen drüben am Washington Square West was Ungewöhnliches passiert, ahne ich erst, als ich um die Ecke des Waverly Place biege. Schläfrig schlürfe ich die Schlagsahne von meinem Mokkabecher. Na und, würde Gavin sagen. Immerhin war ich gestern joggen. Also verdiene ich ein bisschen Schlagsahne. Außerdem ist das ein Milchprodukt, und so was braucht ein Mädchen, um Osteoporose abzuwehren. Das weiß jeder.

Ich lecke gerade meinen Sahneschnurrbart ab, als ich es sehe – oder zu sehen glaube: eine Riesenratte.

Damit meine ich keine normale graubraune Ratte, so groß wie eine Katze. Nein, gegenüber von der Fischer Hall steht eine GIGANTISCHE, etwa vier Meter große, aufgeblasene Gummiratte auf ihren Hinterbeinen und fletscht die Zähne.

Wie kann das sein? Was treibt dieses Ding direkt vor meinem Arbeitsplatz? Träume ich? Gewiss, ich bin eben erst aufgewacht, glücklich und ausgeschlafen – heute Morgen kein Jogging -, und habe auf meine Dusche verzichtet, okay, auf mein Bad. Wer will schon im Stehen duschen, wenn er im Liegen baden kann? Ich zog einfach nur saubere Jeans und ein Hemd an, bürstete mein Haar, wusch mir das Gesicht, trug Moisturizer und Make-up auf. Um fünf vor neun rannte ich aus dem Haus, gerade noch rechtzeitig, um den Mokkabecher zu kaufen. Weder meinen Dad noch Cooper hatte ich gesehen. Die beiden sind Frühaufsteher und schon längst unterwegs. Dad ist sogar mit Lucy spazieren gegangen. So schmerzlich werde ich ihn vermissen …

Aber es spielt keine Rolle, wie lange ich dastehe, wie oft ich die Augen zusammenkneife und wieder öffne, denn die Ratte verschwindet nicht. Also bin ich hellwach.

Schlimmer noch – um die Ratte marschieren Dutzende oder sogar Hunderte Demonstranten herum und halten Schilder hoch. »Das New York College kümmert sich nicht um Werkstudenten und Krankenversicherungen«, lese ich. Viele Kids sehen ziemlich schäbig aus, in Baggy Pants, mit Dreadlocks.

Aber die meisten tragen Uniformen – unglücklicherweise die Kleidung der Campus-Sicherheitsbeamten, der Hausmeister und Putzfrauen.

Da erfasst ein wachsendes Grauen mein Herz, mit eisigen Tentakeln. Sarah hat’s geschafft und die GSC zu einem Streik überredet – ebenso die Campus-Gewerkschaften.

Wäre mein Leben ein Film, würde ich den Mokkabecher auf den Gehsteig schleudern, langsam auf die Knie sinken, meinen Kopf umklammern und schreien: Neiiiiiin! WARUM?????? WARUUUUUM??????

Aber weil mein Leben kein Film ist, begnüge ich mich damit, den Mokkabecher in den nächsten Big Apple-Mülleimer zu werfen. Jetzt ist mir so übel, dass ich ihn nicht leer trinken kann. Dann spähe ich nach beiden Seiten; obwohl dies eine Einbahn ist, muss man auf einem College Campus immer mit Skateboardern und radelnden Lieferanten von chinesischem Fast Food rechnen, die in die falsche Richtung sausen, und überquere die Straße, zwänge mich zwischen den zahlreichen geparkten Ü-Wagen hindurch zu dicht gedrängten Reportern. Die umzingeln Sarah, die gerade in ihrem besten schneidendsten Ton ein Statement abgibt.

»Was ich gern wüsste... Warum werden die Studiengebühren um 6,9 Prozent erhöht, nachdem Präsident Phillip Allington der Studentengemeinde versichert hat, das würde nicht geschehen?



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