Mondschimmer (German Edition) by Mona C. Radwallner

Mondschimmer (German Edition) by Mona C. Radwallner

Autor:Mona C. Radwallner [Radwallner, Mona C.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-04-10T16:00:00+00:00


5. Kapitel

Am nächsten Tag blieben Marc und Lydie den ganzen Vormittag über auf dem Sofa liegen und kuschelten, während Finlay in der Arbeit war. Sie hatten eine Menge über ihre Zukunft zu bereden. Obwohl noch genügend Zeit dazu war, suchten sie nach einem passenden Namen für das Baby, denn das machte ungeheuren Spaß. Leider konnten sie sich am Ende doch nicht entscheiden und ließen es sein.

Kurz nach zwölf Uhr Mittag suchte Lydie in Finlays Küche nach Zutaten, um ein Mittagessen zuzubereiten. Sie fand Milch, Mehl und Eier und machte daraus kurzerhand Pfannkuchen. Finlay war höchst erfreut, als er nach Hause kam und das Essen schon am Tisch stand. Marc und Lydie mussten seine Freude jedoch trüben, denn sie berichteten ihm von ihren Plänen und dass sie nicht in London bleiben würden.

„Das hätte ich mir denken können“, meinte er niedergeschlagen. „Aber ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass es nicht so kommen würde.“ Kaum hatte er den Satz beendet, klopfte es an der Tür. Alle drei zuckten zusammen, weil Besuch das letzte war, mit dem sie gerechnet hatten.

„Erwartest du jemanden?“, fragte Lydie.

Finlay schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wer das ist. Eigentlich ist es ziemlich selten, dass mich mal jemand besucht.“ Er schritt zur Tür und öffnete sie. Dann fiel ihm die Kinnlade runter.

Es war Chioni, der kalte Prinz höchstpersönlich. Majestätisch betrat er die Wohnung, als gehöre sie ihm, und lächelte Marc und Lydie zu. Der kalte Prinz trug seinen Namen ganz zu recht; stets erweckte er den Anschein, geradewegs einem Schneesturm entsprungen zu sein. Eisblumen bedeckten seine Haut wie eine Schutzhülle und wenn er sich bewegte, schwirrten Schneeflocken aus seinem weißen Umhang. „Man hat mir den Hinweis gegeben, ihr wärt in London“, fing er an. „Ich bin hier, um euch nach Hause zu bringen… Marc? Ist das eine Augenklappe?“ Chioni konnte nicht umhin, zu grinsen, ehe er belustigt den Kopf schüttelte. „Jedes Mal, wenn wir uns treffen, siehst du aus, als hättest du einen Kampf mit dem Feuer hinter dir. Lass mich das schnell für dich in Ordnung bringen.“ Er legte seine Hand auf Marcs Stirn und murmelte fremdartige Sätze. Marcs Verbrennungen verschwanden wie von Zauberhand, und als ihm Chioni die Augenklappe abnahm, war sein rechtes Auge wieder heil und funktionsfähig, als wäre es ihm nie schlechter gegangen.

„Ich danke Euch“, sagte Marc.

„Keine Ursache. Mein Bruder wird morgen zum König gekrönt, da dürft ihr kaum fehlen, vor allem nicht du, Marc. Du hast ihm dein Leben zu verdanken.“ Seine eisblauen, scharfsinnigen Augen erzählten von fernen Gebieten und winterlichem Zauber. In seinen schlohweißen Locken hingen Sterne in Form von Schneeflocken, die grellweiß leuchteten.

„Ich weiß. Ohne ihn hätte ich den Kampf mit Improbus nicht überstanden. Aber ich habe das Portal zerstört, um die Menschen davon abzuhalten, unser Zuhause zu erforschen, und nun konnte ich nicht mehr zurück.“

„Das ist mir bekannt. Ein gewisser Merlin hat mich davon unterrichtet. Deswegen werde ich auch euch beide mitnehmen, denn er meinte, du würdest dich wahrscheinlich weigern, ohne sie zu gehen.“ Dabei deutete er auf Lydie und nickte ihr zu.

Marc lächelte.



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