Metro 2035 by Dmitry Glukhovsky

Metro 2035 by Dmitry Glukhovsky

Autor:Dmitry Glukhovsky
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag


14

FREMDE

Ich dachte immer: Mensch, Poljarnyje Sori, tausend Kilometer weit weg, und dann stellt sich raus, es ist gleich um die Ecke, in Balaschicha! Kannst du dir das vorstellen, Schenja? Hier, in Balaschicha, gleich nebenan. Das ist ja quasi in Moskau! Und da bauen sie einen Vorposten! Das heißt, es muss dort sauberen Boden geben … Denn sie bauen ja! Was sind das nur für Arschlöcher, oder, sag? Die Roten? Verheimlichen es vor allen! Damit keiner Bescheid weiß. Und bauen einfach so eine Basis an der Oberfläche. Und wir dürfen weiter in der Metro hocken, was, Schenja? Während die Roten frische Luft atmen!«

»Arschlöcher, ja, das sind sie, Tjomitsch. Aber jetzt halt mal ein bisschen ruhig.«

»Und weißt du, was das Tollste ist? Zum Funken! Er sagt, der Typ, dass sie eine Funkstation bauen. Wozu wohl? Na klar! Damit sie – und zwar nur sie! – Kontakt aufnehmen können. Mit irgendwem. Vielleicht mit dem Ural? Vielleicht mit irgendwelchen Stützpunkten im Ural! Was, Schenja? Wenn schon nicht mit Poljarnyje Sori.«

»Du bist verdammt schwer.«

»Oder doch mit Poljarnyje Sori? Woher will er das denn wissen? Hm?«

»Zappel wenigstens nicht so mit den Beinen rum! Ich werf dich gleich ab, dann kannst du selber weiterkriechen!«

»Das mach ich auch, Schenja. Ich geh da hin. Will ja sonst keiner irgendwas … Nicht ein Schwein will es zugeben. Ich muss selber in dieses Balaschicha. Den Vorposten suchen. Sonst finden wir nie raus, was die da für ein Süppchen kochen! Kommst du mit, Schenja?«

»Weißt du, was? Soll ich ehrlich sein? Du gehst mir auf den Sack. Erst soll ich dich zum Zwetnoi bulwar schleppen, zu deiner Sascha. Und jetzt, da wir es mit Ach und Krach zur Trubnaja geschafft haben, jetzt willst du auf einmal nach Balaschicha! Geht’s noch? Du bist schließlich kein Eimer mit Scheiße, dass ich hier eine Runde nach der anderen mit dir drehen könnte! Du wiegst gut und gern sechzig Kilo! Und übrigens hab ich genau wie du in dieser Hölle da meine Zeit abgesessen! Ich hab schon die Spitzhacke geschwungen, als du dich mit deiner minderjährigen Tussi vergnügt hast! Findest du das vielleicht gerecht? Hopp, runter da.«

»Warte, Schenja … Wohin hast du mich …«

»Wohin, wohin! Zu deiner Saschenka. Bleib liegen. Ich geh anklopfen. Wenn die jetzt nicht aufmachen … dann hat’s sich wirklich gelohnt, dort rauszuklettern.«

»Schenja. Glaubst du vielleicht, ich kapier das nicht? Du bist doch tot. Das weiß ich. Wie konntest du mich dann bis hierher tragen?«

»Selber tot!«



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