Messer, Gabel, Schere, Mord by Ann Granger

Messer, Gabel, Schere, Mord by Ann Granger

Autor:Ann Granger [Granger, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2014-06-21T16:00:00+00:00


Die Tiere in der Koppel hoben die Köpfe und spitzten neugierig die Ohren, als Zoë mit dem Besucher im Schlepptau herbeikam. Der Schecke wieherte, und die beiden Shetlandponys trotteten zum Zaun.

»Die beiden hier«, erklärte Zoë, »sind unverbesserliche Schnorrer. Sobald sich jemand nähert, gehen sie direkt zu ihm.«

»Tatsächlich?«, fragte Schuhmacher. Die Shetlandponys hatten den Zaun erreicht. Sie streckten die Nasen darüber hinweg und schnaubten ungeduldig. »Reizende kleine Tiere«, sagte er und streckte unbedacht die Hand aus, um das Nächststehende am Hals zu tätscheln.

»Nicht!«, rief Zoë erschrocken. »Nicht, wenn Sie keine …«

Fast wäre ihre Warnung zu spät gekommen. Das Shetlandpony hatte misstrauisch an Erics Fingern geschnüffelt und festgestellt, dass sie keinerlei Häppchen enthielten. Es legte die Ohren an und schnappte zu.

Der Schweizer zog blitzartig die Hand weg. Auf seinem Gesicht zeigte sich Überraschung, gefolgt von Befremden und schließlich unverkenbarem Missvergnügen.

»Ich wollte es Ihnen gerade erklären«, sagte Zoë entschuldigend. »Sie sind gierig, und wenn man ihnen nichts gibt, können sie ein wenig aggressiv reagieren.«

»Das habe ich gemerkt! Ich nehme das Wort ›reizend‹ zurück. Sie sind offensichtlich niederträchtige kleine Biester!«, sagte Schuhmacher erregt.

»Nicht wirklich. Sie wurden schikaniert, verstehen Sie? Wenn Tiere ein schlechtes Benehmen zeigen, dann im Allgemeinen deswegen, weil sie von Menschen schlecht oder lieblos behandelt wurden.«

»Und woher kommen diese beiden hier?« Ihre Erklärung schien Schuhmachers Eindruck von den Shetlands nicht mildern zu können. Er wusste sicher nicht, woher sie gekommen waren, doch er hatte eine klare Vorstellung davon, wohin er sie am liebsten geschickt hätte.

»Sie wurden im Kinderzoo eines Vergnügungsparks gehalten. Die Kinder waren nicht das Problem, doch der Park lag am Rand einer großen Stadt, und außerhalb der Öffnungszeiten kamen Rowdys herbei und kletterten über den Zaun, jagten die Tiere, versuchten, auf den Ponys zu reiten, und ärgerten sie. Beide wurden rasch bissig und waren für den Zoo nicht mehr tragbar. Stellen Sie sich das Theater vor, wenn eins der Ponys ein Kind gebissen hätte! Die Verantwortlichen haben sich mit uns in Verbindung gesetzt und gefragt, ob wir sie aufnehmen könnten. Sie wollten die Tiere nicht verkaufen, weil sie zu unberechenbar geworden waren. Die einzige Alternative wäre der Pferdemetzger gewesen.«

»Und die anderen?« Eric deutete auf den Cob, den Vollblüter und das Exmoorpony mit der hellen Nase.

»Das Exmoor wurde ebenfalls vor dem Metzger gerettet. Es war das Reittier von einem Kind, und als das Kind zu groß geworden war, konnten die Besitzer keinen Käufer finden und wollten es loswerden. Zum Glück hat Mrs. Batt davon gehört und ist eingeschritten. Manche Menschen sind richtig herzlos. Der Schecke hingegen war vollkommen verwahrlost. Menschen ohne jede Ahnung von Pferden haben ihn geerbt und dachten, man müsse nichts weiter tun, als das Tier auf eine Weide zu lassen. Doch die Weide war zu mager, und ohne Zusatzfutter fing das Tier an zu hungern. Es wäre fast gestorben und war in einem schrecklichen Zustand, als es hier ankam. Man konnte sämtliche Rippen sehen, und weil die Hufe nie geschnitten worden sind, waren sie so gewachsen, dass sie wie große Stiefel aussahen. Das arme Tier konnte kaum noch laufen.



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