Melli - einmal blinzeln und von vorn by Stefanie Doerr

Melli - einmal blinzeln und von vorn by Stefanie Doerr

Autor:Stefanie Doerr [Doerr, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2013-07-30T22:00:00+00:00


Kapitel 10

So, fertig. Ich bin gleich verabredet«, stieß Pia hervor und schlug den Deckel der Spülmaschine mit einem lauten Knall zu.

Aha, deshalb hatte Pia es mit der Küche so eilig gehabt. Melli konnte sich schon denken, mit wem sich Pia traf. Bestimmt mit dieser blöden Adine. »Mit wem denn?«, fragte sie scheinbar desinteressiert, doch Pia reagierte trotzdem gereizt.

»Mit Adine, was dagegen?«, brauste sie gleich auf.

»Ich hab doch nur gefragt«, beruhigte Melli sie, aber wollte gleich wissen: »Und was macht ihr so?«,

»Keine Ahnung. Neue Lieder runterladen, mal sehen. Adine hat eine riesige Sammlung auf ihrem Notebook und ich wollte mal durchschauen, was mir gefällt. Und sie wollte mir ihre Facebook-Seite zeigen, wegen der Einstellungen und so. Vielleicht mach ich mir auch bald eine.« Pia? Im Netz? Ausgerechnet Pia, gegen die der Mönch eines Schweigeordens geradezu eine fanatische Plaudertasche war?

»Wenn du meinst«, sagte Melli zögernd und hängte das feuchte Geschirrtuch auf.

»Was habt ihr bloß gegen Adine? Die ist gar nicht so schlimm. Mir tut sie leid.«

»Mir nicht«, murmelte Melli. Auf einen Streit mit Pia hatte sie jetzt keine Lust. Sie war immer noch total fertig von ihrem Sprung in die Vergangenheit. Finchen lebt, aber Adrian-Verhinderungschance leider verpatzt stand als große Überschrift über ihrem unfreiwilligen Ausflug.

Pia wartete offensichtlich, dass sie etwas hinzufügte. Als Melli nichts sagte, wandte sie sich eingeschnappt ab.

»Kann mir ja auch egal sein, was ihr von Adine denkt«, sagte sie trotzig und zog ihre Jacke vom Kleiderhaken. Ohne ein weiteres Wort stiefelte sie aus dem Haus.

Erst da kam wieder Leben in Melli. »Lora! Lora, wo bist du!«, rief sie durch das ganze Haus, rannte die Treppen hinauf und, ohne anzuklopfen, in Loras Zimmer.

»Was ’n los, ich muss gerade noch kurz – dann komm ich gleich und helfe in der Küche.« Sie saß blinzelnd über ihrem Bildschirm.

»Vergiss die Küche, das haben Pia und ich erledigt. Hör mal zu, Pia trifft sich mit Adine.«

»WAS? Schon wieder?«, Lora schloss die Seite, in die sie eben noch so vertieft gewesen war.

»Reicht es nicht, dass sie die Tussi zur Musical-Probe mitgebracht hat? Wir gehen ihr hinterher, oder?«

»Ich glaube, wir sollten uns lieber überlegen, wie wir Pia überzeugen, dass Adine alles andere als ein liebenswertes, obdachloses Entenküken ist. Ich möchte wirklich wissen, was genau sie von Pia will.«

»Ja, aber wie soll das denn gehen? Es existieren bisher ja nur Gerüchte, dass Adine andere mobbt oder so. Niemand weiß was Genaues.«

»Eben. Wir sollten Adine mal ein bisschen auf die Finger schauen.«

»Vielleicht können uns Jacob und Mario dabei helfen. Die sind online ziemlich fit und kennen ein paar aus Adines Ex-Klasse. Pia ist ja schon sauer, wenn ich den Namen Adine nur ausspreche. Egal was ich sage, sie ist der Meinung, ich sei ungerecht.«

»Bei mir ist es genauso. Sie sagt, ich hätte nur Vorurteile und sollte mir meine eigene Meinung bilden.«

Loras Computer meldete sich mit einem leisen »Pling«. »Nachricht von Jacob«, stellte sie fest und öffnete das Chatfenster. »Er will wissen, was abgeht«, spottete sie. »Ausgerechnet. Würde er nicht andauernd auf dem Fußballplatz rumhängen oder sonst einen überflüssigen Sport machen, bräuchte er nicht so blöd zu fragen.



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