Maigret - 28 - Maigret macht Ferien by Simenon Georges

Maigret - 28 - Maigret macht Ferien by Simenon Georges

Autor:Simenon, Georges [Georges, Simenon]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-22T04:00:00+00:00


»Es sind zwei Herren da, die auf Sie warten. Anscheinend Freunde von Ihnen. Da sie in Eile sind, haben sie sich schon zu Tisch gesetzt. Sie wollten Zimmer haben, aber ich habe keines frei …«

Und fast flehentlich fügte Monsieur Léonard hinzu:

»Sie nehmen doch einen kleinen Aperitif?«

Die beiden Männer, die schon beim Essen an Maigrets Tisch saßen, waren Piéchaud und Boivert, die Inspektoren der mobilen Brigade, die beide schon mit dem Kommissar zusammengearbeitet hatten. Die Serviette in der Hand, erhoben sie sich gleichzeitig.

»Entschuldigen Sie, Chef … Wir haben gerade noch kurz Zeit, etwas zu essen, bevor die Staatsanwaltschaft kommt.«

»Ich dachte, die sollte um elf Uhr dort eintreffen?«

»Das hätte auch geklappt, wenn man den Untersuchungsrichter gefunden hätte … Aber er war gerade auf dem Land … Die Leute, bei denen er zu Mittag aß, haben kein Telefon, und man mußte übers Rathaus den Landgendarmen anfordern, um ihn zu holen … Kurz, um ein Uhr werden alle hier sein … Sind Sie dabei?«

Jemand – vielleicht Mansuy? – mußte ihnen erzählt haben, wie sich Maigret verhielt, denn sie zwinkerten einander zu.

»Wobei?«

»Ich weiß schon, Sie sind hier in den Ferien … Wir kennen das, nicht wahr, Boivert? …«

Der eine war ungefähr dreißig, der andere fünfunddreißig Jahre alt. Sie waren beide vom Fach. Leute, die, wie es am Quai des Orfèvres hieß, ihr Geschäft verstanden. Piéchaud, der Ältere, war bei der Festnahme eines Polen nur haarscharf davongekommen, auf seiner rechten Wange trug er die Narbe, die die Kugel hinterlassen hatte.

Maigret, der zerstreut wirkte, hatte Platz genommen und seine Serviette auseinandergefaltet. Er hörte nur mit einem Ohr zu, während er sich mit der Vorspeise bediente.

»Wissen Sie schon, daß die Kleine nicht vergewaltigt wurde? … Auf den ersten Blick sah es ja danach aus … Ein Lustmord … Das hatte man uns in Poitiers gesagt … Die hiesige Polizei hat ein gutes halbes Dutzend Landstreicher festgenommen … Es ist unglaublich, wie viele davon sich in der Gegend herumtreiben … Allerdings, wenn es so einfach wäre, hätten Sie sich kaum schon gestern mit der Sache befaßt, nicht wahr?«

Sie wollten ihm die Würmer aus der Nase ziehen.

»Wir möchten weiter nichts als mit Ihnen zusammenarbeiten … Weder Boivert noch ich kennen uns in der Stadt aus … Und daher … Kurz …«

Da Maigret sich in Schweigen hüllte, wußte der Mann nicht mehr, was er sagen sollte.

»Ganz wie es Ihnen beliebt, natürlich! … Aber da den Herren von der Staatsanwaltschaft sicher bekannt ist, daß Sie hier sind … würde es mich wundern, wenn sie nicht darauf bestehen, Sie zu sehen …«

»Ich bin hier auf Urlaub …«, wiederholte Maigret, während er sich einschenkte.

»Selbstverständlich …«

»Falls ich etwas erfahren sollte, werde ich es Sie wissen lassen …«

»Sie waren immer ein verläßlicher Mann …«

Beinahe hätte er gelächelt. Ganz kurz nur. Kaum der Anflug einer Aufheiterung. Und schon hatte sich seine Stirn wieder umwölkt. Er hatte auch keinen Appetit. Es war ihm nicht wohl in seiner Haut, als ob ihm eine Grippe in den Gliedern steckte.

»Jedenfalls, wenn Sie jemanden überwachen lassen möchten, oder irgend etwas …«

»Danke.«

»Wir müssen



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