Magyria 2 - Die Seele des Schattens - Roman by Lena Klassen

Magyria 2 - Die Seele des Schattens - Roman by Lena Klassen

Autor:Lena Klassen
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Penhaligon
veröffentlicht: 2010-06-06T04:00:00+00:00


NEUNZEHN

Budapest, Ungarn

Der Qualm war schwarz und dick wie eine Wand. Kunun zögerte einen Moment und brachte sich durch einen Schritt rückwärts wieder in Sicherheit.

Der junge Mann an der Kasse sagte gerade: »Wir haben geschlossen.« Sein Mund blieb offen stehen. Entgeistert starrte er den Vampir an, der genauso geheimnisvoll aus dem Nichts auftauchte, wie er verschwunden war, und eine Wolke von Brandgeruch mitbrachte. Der blonde Junge blieb wie vom Erdboden verschluckt.

Kunun klopfte sich die Asche aus dem Anzug. Die Ruhe, die er ausstrahlte, wollte so gar nicht zur Situation passen.

»Dann miete ich das Labyrinth für eine Privatführung. Das geht doch?«

Der Ticketverkäufer stammelte verstört: »Ja, ja, sicher«, blickte sich hilfesuchend um und zuckte zusammen, als Atschorek und Peron die Treppe herunterhasteten.

»Kunun!«, rief Atschorek. »Ist Mattim weg? – Dann müssen wir ihm nach! Wir müssen ihn zurückholen!«

»Er ist in der Stadt«, sagte Kunun langsam. »Mattim ist in Akink. Deine Pforte funktioniert«, meinte er zu Peron gewandt. »Aber sie brennt.«

»Mattim ist durchs Feuer gelaufen?« Atschorek riss entsetzt die Augen auf.

»Es war unmöglich, ihn da rauszuholen.« Kunun blieb ernst und gefasst. »Mittlerweile hat er es vielleicht schon geschafft, auf sich aufmerksam zu machen und den Übergang zu verraten.«

»Das ist genau das, was er von Anfang an tun wollte«, sagte Atschorek finster. »Also müssen wir sofort handeln, bevor er sein Wissen verkaufen kann. Wir rufen unsere Leute zusammen, besorgen für alle Schutzanzüge von der Feuerwehr und …«

»Nicht so schnell«, befahl der Schattenprinz. »Wir wissen nicht, was uns da drüben erwartet. Ich werde ganz bestimmt nicht stundenlang durch Feindesland laufen und versuchen, meinen Bruder zu finden. Was ist da drüben passiert, Peron? Erzähl mir alles über das Feuer. Erzähl mir, wie ihr versucht habt, den Wolf zu fangen.«

Der neue Schatten berichtete folgsam die Ereignisse.

»Der Vorratskeller? Ich hatte eben nicht den Eindruck, dass ich mich in einem Keller befunden habe, so wie hier. Mindestens das Haus darüber ist eingestürzt. Wir würden direkt in die Löscharbeiten platzen. Bestimmt ist die ganze Stadt auf den Beinen.«

»Gibt es was Besseres?« Atschoreks Augen glänzten vor Vorfreude.

Kunun bremste ihren Tatendrang. »Wir werden Akink noch früh genug mit unserem Besuch beehren. Das Wichtigste ist jedoch zunächst, dass wir Mattim zurückholen. Ich werde unsere Leute ganz bestimmt nicht diesem Qualm aussetzen. Ich werde niemanden«, wiederholte er mit Nachdruck, »ins Feuer schicken.«

»Aber …«

»Wir holen den kleinen Verräter zurück, keine Sorge. Lass mich nur kurz … Es ist alles in die Luft gegangen, Peron, sagtest du? Hast du es noch gesehen?«

»Der Wolf hat mich gebissen, in dem Moment, als das Feuer aufflammte.«

In Kununs Gesicht leuchtete etwas auf. »Dann ist Wilder hier.«

»Was?«, rief Atschorek. »Du meinst, er ist mitgekommen? Hierher?«

»Glaubst du, er lässt sich freiwillig verbrennen? Mit Feuer kennt unser Bruder sich aus. Er ist ganz sicher hier.« Der Schattenprinz wandte sich dem Angestellten des Labyrinths zu, der hinter ihnen stand, alles mit angehört hatte und so zu tun versuchte, als sei er gar nicht da.

»Hat jemand hier unten einen Wolf gesehen?« Die Augen des Befragten wurden noch größer. Freundlich gab der Vampiranführer weitere Informationen preis. »Einen großen, langbeinigen Wolf.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.