Maddrax - Folge 343: Invasion der Nanobots (German Edition) by Schwarz Christian

Maddrax - Folge 343: Invasion der Nanobots (German Edition) by Schwarz Christian

Autor:Schwarz, Christian [Schwarz, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2013-03-12T00:00:00+00:00


Jülzels Erinnerungen

Mit tränenden Augen saß Jülzel an einem der Tischchen im schummrig beleuchteten Inneren des Drölma. Er bereute es längst, dass er sich zu diesem Besuch hatte breitschlagen lassen. In dem laut Thegchog momentan angesagtesten Nachtclub herrschte eine derartige Enge, dass Jülzel fast schon in Panik verfiel. Auch der Lärmpegel trug nicht gerade zu seinem Wohlbefinden bei.

Thegchog, der ihm gegenübersaß, nahm seinen Becher mit dem angereicherten Reiswein, lachte breit und prostete Jülzel zu. „Jetzt komm schon, lass uns anstoßen. Wir haben alle Beweise gegen Tsering und Dorjee, die wir brauchen. Das muss doch gefeiert werden! Die Tänzerinnen hier sind absolute Spitze, das wirst du schon noch merken.“ Er zwinkerte seinem Auftraggeber zu. „Und wenn du willst, kannst du auch mit einer nach oben verschwinden.“

Jülzel war das Ganze äußerst unangenehm. Das war nicht seine Welt. Trotzdem hob er seinen Reiswein-Becher ebenfalls, versuchte ein Lächeln und prostete dem Beistand zu.

Was soll’s, die paar Stunden werde ich auch überstehen …

Jülzel ließ die Darbietungen der Tänzerinnen und Tänzer auf der mit farbenprächtigen Kulissen geschmückten Bühne über sich ergehen. Selbst als sie vollkommen nackt an Stangen tanzten, interessierte es ihn nicht sonderlich. Trotzdem klatschte er immer wieder mit, um dem sichtlich begeisterten Thegchog die Laune nicht zu verderben.

Gut zwei Stunden nach der Tageswende verließen sie das Drölma endlich wieder. Durch die engen, menschenleeren Gassen und Sträßchen von Felsengarten-Südstadt gingen sie in Richtung Hochbahn. Ihre Schritte hallten auf dem Straßenpflaster. Der Beistand war sichtlich angeheitert, konnte aber noch selbst gehen.

Jülzel war fest entschlossen, in seinem ganzen Leben nie wieder einen Nachtclub zu besuchen. Er stand bereits auf einer wesentlich höheren Stufe der Existenz.

„Die kleine Rote mit den Glitzersachen war die Beste“, behaupte Thegchog mit schwerer Zunge. „He, Jülzel, findest du das nicht auch? Oder hat dir die Glatzköpfige besser gefallen? Nun sag schon!“

Jülzel hörte gar nicht hin. Er fühlte sich unwohl und sah sich um. Im trüben Licht der Straßenlampen glaubte er einen huschenden Schatten zu sehen, der sich schnell in einen Hauseingang drückte. Er spürte, wie ihm das Herz höher im Hals schlug.

Weit vor ihnen begann es zu donnern. Die Hochbahn fuhr ein. Jülzel wäre am liebsten gerannt, aber diese Blöße wollte er sich vor dem Beistand nicht geben. Zumal die Hochbahn einige Minuten warten würde.

Hinter der nächsten Straßenbiegung kamen ihnen plötzlich vier Männer entgegen. Sie wirkten finster, nicht nur wegen der schwarzen Kleidung. Irgendetwas war an ihnen, das Jülzel Angst einflößte. Am liebsten wäre er ausgewichen, aber hier gab es keine Möglichkeit dazu. So drückte er sich mit Thegchog ganz an die Seite der schmalen Gasse, um die vier vorbei zu lassen.

Als der zweite auf Jülzels Höhe war, sah der junge Mann plötzlich eine Faust heranfliegen. Sie krachte in sein Gesicht.

Jülzel schrie auf, als sein Kopf zurückgeworfen wurde und gegen die Hauswand krachte. Rote Nebel wallten vor seinen Augen, er schmeckte Blut im Mund. Langsam rutschte er an der Wand herunter. Starr vor Angst sah er, wie ein fünfter Mann von hinten dazu kam, wie die Typen Thegchog zusammenschlugen, auf den bereits am Boden Liegenden eintraten und ihm schließlich die Kehle durchschnitten.



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