Maddrax - 318 - Im Land des Tyrannen (1 of 2) by Jo Zybell

Maddrax - 318 - Im Land des Tyrannen (1 of 2) by Jo Zybell

Autor:Jo Zybell [Zybell, Jo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-27T04:00:00+00:00


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Die halbe Nacht verbrachte er mit Aruula; meistens stritten sie – einmal schlugen sie sich sogar –, manchmal liebten sie sich. Die andere Hälfte der Nacht sprach er mit seiner Tochter. Einzelheiten blieben ihm nicht im Gedächtnis haften; es ging um Jenny und Pieroo, und in einer ziemlich langen Traumsequenz auch um Daa’tan. Ann fragte nach ihrem Bruder und sprach davon, wie gern sie ihn kennengelernt hätte.

Irgendwann drangen fremde Stimmen in seinen Traum und die Bilder der Toten verblassten. Als Matt Drax in dämmriges Licht blinzelte, standen Cleveland und die Pilotin vor seinem Schalensitz. Xij sprach mit ihnen.

Matt begriff nicht gleich, worum es ging, schnappte nur Satzfetzen auf. Offenbar erzählte Xij von Zeitportalen, vom Flächenräumer und von der Vernichtung der Erde durch den Streiter.

Hinter Matt tönte ab und zu Graos Stimme. Er hörte sich an, als versuchte er, Xij zu bremsen. Offenbar fürchtete er um ihrer aller Glaubwürdigkeit.

Zurecht, wie Matt feststellen musste, als er endlich wieder einen klaren Gedanken fassen und die Augen offen halten konnte: Forster Cleveland betrachtete ihn mit unverhohlenem Misstrauen, und Lola Rumsfield zumindest mit Befremden. Weil weder der General noch die Pilotin ein Wort sagte, erkundigte Matt sich nach dem Stand der Dinge.

»Die Panzergleiter der SecPol haben zwei unserer Tauchgleiter geortet«, erklärte Cleveland mit hohler Stimme. »Und vernichtet. Unser Tauchflieger gehörte nicht dazu, wie Sie merken.« Er musterte ihn mit kaltem Blick. »Wir bewegen uns gerade am Grund des Hudson mit nördlichem Kurs auf unsere Basis im nördlichen Planquadrat. Der Senat will Sie sehen.« Er wandte sich ab und ging zum Cockpit.

»Der Senat?« Matt begriff nicht.

»Die Führung der LPA«, erklärte Lola.

»LPA?«

»Die Liberty Party Army«, flüsterte Xij neben ihm, die offenbar schon wieder erheblich klarer im Kopf war.

»Verflucht, Cleveland!« Matt Drax platzte der Kragen. »Wir sind tatsächlich nicht von hier, wie Sie richtig bemerkt haben! Würden Sie die Güte haben, uns zu erklären, was genau hier abgeht?«

»Schreien Sie hier nicht rum, Mann!«, brüllte der General vom Cockpit aus. »Erklär ihnen, was sie wissen müssen, Mädel!«

»Ihr habt doch Augen und Ohren im Kopf, nicht wahr?« Lola wirkte distanzierter als zuvor. »Na also, dann habt ihr das Wesentliche ja schon mitbekommen: Die APU wird von einer Oligarchie regiert, die mit eiserner Faust den Willen der nationalen Konzerne und des Tyrannen durchboxt. Ich spreche natürlich von Biggest Daddy. Seine Visage habt ihr bereits gestern Abend im XXL-Hologramm am Hafen gesehen. Die SecPol ist seine schlimmste Peitsche. Mit ihr hält er eine Milliarden-Bevölkerung in Schach, und mit ihr jagt er uns in allen Städten der APU, in denen wir Kampfgruppen gegründet haben. Und das sind nicht wenige, das könnt ihr mir glauben.«

»Milliarden?« Xij staunte mit offenem Mund.

Lola runzelte ungläubig die Stirn. »Natürlich. Im Block der APU leben offiziell knapp vierzig Milliarden Konsumenten, deren Hirnwanzen registriert sind …«

»Wieso ›Konsumenten‹?«, blaffte Matt.

»Wieso ›Hirnwanzen‹? Und was zum Teufel ist die APU?«

»Konsumenten halt.« Lola verdrehte die Augen. »Von mir aus nenn sie ›Nasen‹ oder ›Arschlöcher‹. Und ohne Hirnwanze bist du kein Konsument der Amerikanisch-Pazifischen Union, ohne Hirnwanze bist du gar nichts, bist du erledigt – es sei denn, du kommst zur LPA, also zu uns.



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