Liebe oder Pflicht by Kiera Cass

Liebe oder Pflicht by Kiera Cass

Autor:Kiera Cass
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Fantasy
ISBN: 9783733600655
Herausgeber: S. Fischer Verlag
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00


Ich hielt die Schüssel nah vor meine Brust und schaufelte mir hastig Rührei und klein geschnittene Würstchen in den Mund, weil ich möglichst schnell nach draußen wollte. Die Küche war voller Wachmänner und Diener, die – genau wie ich – vor ihrem Dienstantritt noch schnell das Essen hinunterschlangen.

»Er hat ihr die ganze Zeit über gesagt, dass er sie liebt«, bemerkte Fry. »Ich stand neben dem Podest und habe es mitangehört. Selbst nachdem sie ohnmächtig geworden war, hat Woodwork es noch gesagt.«

Zwei Zofen hingen an seinen Lippen, und auf seine Worte hin senkte eine von ihnen traurig den Kopf. »Wie konnte der Prinz ihnen das nur antun? Sie lieben sich eben.«

»Prinz Maxon ist ein guter Mensch. Er hat nur das getan, was das Gesetz verlangt«, gab die andere Zofe zurück. »Aber … Hat er es wirklich die ganze Zeit über gesagt?«

Fry nickte.

Die Zofe schüttelte den Kopf. »Kein Wunder, dass Lady America zu ihnen hingerannt ist.«

Ich ging um den großen Tisch herum auf die andere Seite des Raums.

»Sie hat mir ihr Knie ganz schön fest in den Bauch gerammt«, sagte Recen und stöhnte bei der bloßen Erinnerung daran. »Ich konnte sie nicht daran hindern aufzuspringen, ich bekam kaum mehr Luft.«

Ich lächelte still in mich hinein, obwohl er mir leidtat.

»Diese Lady America ist verdammt mutig. Der König hätte sie für so was ebenfalls auspeitschen lassen können.« Einer der jüngeren Diener, die Augen groß vor Begeisterung, schien das Ganze als reine Unterhaltung anzusehen.

Wieder nahm ich meinen Teller und ging woandershin, denn ich hatte Angst, dass ich mich vielleicht nicht beherrschen und etwas Dummes sagen oder tun könnte, wenn ich noch mehr hörte. Ich kam an Avery vorbei, aber er nickte mir nur zu. Es genügte, seinen schmalen Mund und die zusammengezogenen Augenbrauen zu sehen, um zu wissen, dass er im Moment keinen Wert auf Gesellschaft legte.

»Es hätte noch viel schlimmer kommen können«, flüsterte eine Zofe.

Ihre Gefährtin nickte. »Wenigstens sind die beiden noch am Leben.«

Es gab kein Entkommen. Ein Dutzend Gespräche überlagerten sich, vermischten sich in meinen Ohren zu einer einzigen Äußerung. Americas Name umschwirrte mich von allen Seiten. Ich merkte, wie ich in einem Moment vor Stolz fast platzte und mich im nächsten die Wut packte.

Wäre Maxon wirklich ein ehrbarer Mann, wäre America gar nicht erst in diese Lage gekommen.



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