Lady Trents Memoiren 3 - Die Reise der Basilisk by Marie Brennan

Lady Trents Memoiren 3 - Die Reise der Basilisk by Marie Brennan

Autor:Marie Brennan
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2018-01-15T00:00:00+00:00


Obwohl es meine Erzählung etwas aus der richtigen Reihenfolge bringt, muss ich zuerst berichten, was mit der Basilisk passierte, denn das ist der Rahmen, der alles andere bedingt, was während unseres Aufenthalts geschah. Wir konnten erst aufbrechen, nachdem das Schiff repariert war. Wir durften nirgendwo sonst auf den Inseln hin, während die Reparaturen durchgeführt wurden, und so fanden wir Möglichkeiten, um die Zeit zu füllen. Hätten wir früher aufbrechen können, wäre viel von dem, was folgte, nie passiert.

Die zurückweichende Sturmflut hatte die Basilisk auf dem Riff gestrandet zurückgelassen, auf einer Art Sattel zwischen zwei höheren Felsen. Das war eine gefährliche Position, denn jede Welle, die kam, ließ sie auf ihrem Sitz schaukeln, und Korallen geben nicht nach. Nach einer gewissen Zeit hätte die See unser Schiff in Stücke gerissen.

Leider konnte man sie nicht sofort herunterholen. Diskussionen mit den Keonganern klärten, dass die nächste Flut nicht ganz reichen würde, um die Basilisk frei treiben zu lassen. Aekinitos würde auf die Springflut warten müssen, eine höhere Gezeit, die bei Neumond und Vollmond kommt, und Neumond war erst wieder in einer Woche.

Für die Männer, die noch an Bord des Schiffes waren, waren das schreckliche Neuigkeiten. Indem sie an den Pumpen arbeiteten, konnten sie verhindern, dass der Frachtraum mit Wasser volllief – aber diese für eine Woche oder länger zu bemannen, war nicht zu ertragen. Zum Glück schafften sie es, einen 'Stopfen' zu basteln, ein Stück Segel, das sie mit Werg und Teer füllten, welches vom hereinströmenden Wasser auf die Lecks gesaugt wurde und sie dann zumindest teilweise versiegelte, um ein Sinken zu verhindern. Davon inspiriert ließ Aekinitos weitere solche Stopfen machen und kaufte den Insulanern Rindenstoff und Fasern in großen Mengen ab, welche seine Männer dann dort befestigten, wo die Korallen sich am schlimmsten am Rumpf rieben. Diese mussten häufig ersetzt werden, doch sie schützten das Schiff gegen einige Schäden, die es sonst wohl erlitten hätte.

Sie vom Riff freizubekommen, verlangte gewaltige Anstrengungen, nicht nur von den Seeleuten, sondern auch von den Keonganern, die Taue an ihre Kanus banden und kräftig paddelten, um die Basilisk ins Freie zu zerren. Zu diesem Zeitpunkt stellte sich uns ein neues Problem, denn sobald man ihr diese Stütze nahm, so destruktiv sie auch gewesen sein mochte, begann die Basilisk prompt, ernsthaft zu sinken. Es war ein Rennen zwischen der See auf der einen Seite und den Ruderern auf der anderen (von den Kerlen, die die Pumpen unter Deck bemannten, gar nicht erst zu reden), ob sie das Schiff in Sicherheit bringen konnten, ehe es unaufhaltsam unterging. Das bedeutete, dass man es an der Vorderseite des Riffs entlangzog, bis man zu einer Lücke kam, durch die es in die Lagune konnte, und es dann so weit ans Ufer brachte, wie Aekinitos wagte, ohne zu riskieren, dass es nie wieder wegfahren konnte. Dies nennt man Krängen, und in Ermangelung eines Trockendocks war es das Beste, was wir tun konnten.



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