Lackberg Camilla by Die Eisprinzessin schlaft

Lackberg Camilla by Die Eisprinzessin schlaft

Autor:Die Eisprinzessin schlaft
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-05-09T16:14:39+00:00


Die Frage war rein rhetorisch, und Erica ließ sie deshalb unbeantwortet.

Pernilla fuhr fort: »Ich weiß, am Anfang war ich nur dazu da, Dan über den Verlust von dir hinwegzuhelfen.«

Erica fing an zu protestieren, aber Pernilla stoppte sie mit einer Handbewegung.

»Ich weiß, daß es so war, aber ich habe gedacht, daß mit der Zeit sehr viel mehr daraus geworden ist und wir uns wirklich lieben. Wir hatten es gut miteinander, ich habe ihm völlig vertraut.«

»Dan liebt dich, Pernilla. Ich weiß, daß er es tut.«

Es sah nicht so aus, als hörte Pernilla ihr zu, sie redete einfach weiter und starrte in ihren Kaffee. Erica sah, wie sie die Tasse so fest umklammert hielt, daß ihre Fingerknöchel weiß wurden. »Ich könnte damit leben, daß er eine Affäre gehabt hat, und es auf eine frühe Midlifecrisis oder so was schieben, aber daß er diese Frau geschwängert hat, kann ich ihm nie verzeihen.«

Der Zorn in Pernillas Stimme ließ Erica zurückschrecken. Als Pernilla den Kopf hob und Erica anschaute, war der Haß in ihren Augen so stark, daß es Erica eiskalt überlief und sie ihre Vorahnungen hatte. Noch nie hatte sie einen so glühenden Haß gesehen, und einen Moment fragte sie sich, wie weit Pernilla wohl gehen würde, um Rache zu nehmen. Dann verjagte sie den Gedanken ebenso schnell, wie er gekommen war. Das hier war Pernilla, Hausfrau mit drei Kindern und seit vielen Jahren mit Dan verheiratet, keine rasende Furie, die gegenüber der Geliebten ihres Mannes als Racheengel auftrat. Aber dennoch, da war ein kaltes Blitzen in Pernillas Blick, das Erica angst machte.

»Was werdet ihr jetzt tun?«

»Ich weiß nicht. Im Moment weiß ich überhaupt nichts. Ich mußte nur einfach aus dem Haus. Das war der einzige Gedanke in meinem Kopf. Ich konnte Dan nicht mal mehr ansehen.«

Erica sandte dem Freund einen mitleidigen Gedanken. Er befand sich im Augenblick ganz bestimmt in seiner ganz privaten Hölle. Ihr wäre es natürlicher erschienen, wenn Dan hergekommen wäre, um sich trösten zu lassen. Dann hätte sie gewußt, was sie sagen sollte, welche Worte lindern könnten. Pernilla kannte sie nicht gut genug, um zu wissen, wie sie ihr helfen sollte. Vielleicht genügte es, ihr einfach zuzuhören.

»Warum, glaubst du, hat er das getan? Was hat er bei mir nicht bekommen, das er bei der fand?«

Erica verstand plötzlich, warum Pernilla zu ihr und nicht zu einer ihrer viel engeren Freundinnen gegangen war. Sie glaubte, daß Erica, was Dan anging, über eine Antwort verfügte. Daß sie Pernilla den Grund mitteilen konnte, weshalb er so gehandelt hatte. Leider würde Erica sie enttäuschen müssen. Ihr war Dan immer als die Ehrlichkeit selbst erschienen, und es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, daß er untreu sein könnte. Nie zuvor war sie so verwundert gewesen wie in dem Moment, als in Alex’ Telefon nach der zuletzt gewählten Nummer Dans Stimme von der Mailbox ertönte.

Um ganz ehrlich zu sein, hatte sie in dem Augenblick eine maßlose Enttäuschung verspürt. Jene Enttäuschung, die man erlebt, wenn jemand, der einem nahesteht, sich als völlig fremde Person erweist. Deshalb verstand sie, daß



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