Kurella, Frank by Der Kodex des Boesen

Kurella, Frank by Der Kodex des Boesen

Autor:Der Kodex des Boesen
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-01-30T18:16:54+00:00


H

Am späten Nachmittag saßen die Männer des Ludolf von Hollenfels inmitten ihrer Zelte beisammen.

»Ich schätze, dass wir bereits morgen in die entscheidende Schlacht aufbrechen werden«, flüstere Niko Marcus zu, der direkt neben ihm am Feuer saß. Der Hellblonde blickte den Kroaten fragend an, der nun mit seinem Dolch in die Mitte des Runds deutete. Ein junger Knappe drehte einen schweren Eisenspieß über der Feuergrube. Von Zeit zu Zeit tropfte Fett von der Schweinehälfte in die Flammen. Daraufhin züngelten sie hoch auf, und der Duft nach gebratenem Fleisch zog zu ihnen herüber. »Sie haben die letzten Vorräte zusammengetragen. Zum einen verlieren wir dadurch unnötigen Ballast, und zum anderen ziehen die Männer gestärkt und zufrieden in den Kampf.«

»Mit leerem Magen kämpft es sich schlecht«, mischte Arnulf sich in das Gespräch ein. Der Recke schien angesichts der bevorstehenden Mahlzeit froh und besonders gut gelaunt zu sein. Die prallen Wangen über seinem roten Bart glühten vor lauter Vorfreude. Man sah förmlich, wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief. Unweit des Feuers standen große Weidenkörbe, aus denen runde Brotlaibe hervorschauten, und daneben dampfte ein eiserner Kessel, in dem zwei der Männer einen mit Kaninchenfleisch versetzten Linsenbrei zubereitet hatten. Einige der Recken standen schon mit ihren Holzschalen bereit und lauerten nur noch darauf, dass der Koch beginnen würde, die Rationen auszuteilen. Noch umlagerter als der Linsenbrei war das große Weinfass, das Herr Ludolf hatte anstechen lassen. Die Menge schien gerade groß genug zu sein, um die Kämpfer fröhlich zu stimmen, sie aber andererseits nicht betrunken zu machen. Wenn Niko recht behielt, würden sie morgen einen klaren Kopf brauchen.

Angesichts seiner Gedanken an den nächsten Tag verging Marcus schlagartig der Appetit.

»Wir sollten uns langsam unsere Portion sichern«, gluckste Arnulf, »bevor die anderen schon alles unter sich aufgeteilt haben.«

»Du kannst meine haben«, entgegnete der junge Krieger und stand auf. Der Hüne schaute ihm fragend, wenn auch nicht unglücklich über die unerwartete Vermehrung seiner Ration, nach. Mit nachdenklicher Miene verließ Marcus das Rund der Männer.



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