Klonk! by Terry Pratchett

Klonk! by Terry Pratchett

Autor:Terry Pratchett [Pratchett, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-14T12:52:31.562000+00:00


»Ich soll glauben, dass Herr A. E. Pessimal ganz allein einen Troll angegriffen hat?«, fragte Lord Vetinari.

»Mit seinen Händen, Herr«, sagte Mumm. »Und auch mit den Füßen. Und er versuchte zu beißen, wenn ich mich recht entsinne.«

»Bedeutet das nicht den sicheren Tod?«, fragte Vetinari.

»Das schien ihn nicht zu beunruhigen, Herr.«

Als Mumm A. E. Pessimal zum letzten Mal gesehen hatte, war er von Igor verbunden worden und lächelte auf eine halb bewusste Art und Weise. Immer wieder kamen Wächter zu ihm und sagten Dinge wie »Hallo, großer Mann!« und klopften ihm auf den Rücken. Für A. E. Pessimal hatte sich die Welt verändert.

»Darf ich fragen, Mumm, warum einer meiner gewissenhaftesten und ganz entschieden zivilen Bediensteten in eine Position gelangte, die es ihm erlaubte, sich auf eine solche Weise zu verhalten?«

Mumm verlagerte voller Unbehagen das Gewicht. »Er inspizierte. Er war bestrebt, alles über uns zu erfahren, Herr.« Er bedachte Vetinari mit einem Blick, der sagte: Wenn du darauf beharrst, muss ich lügen.

Vetinari antwortete mit einem Blick, der bedeutete: Ich weiß.

»Und du selbst bist nicht zu schlimm verletzt?«, fragte der Patrizier.

»Nur einige Kratzer, Herr«, sagte Mumm.

Vetinari musterte ihn mit einem Blick, der mitteilte: Gebrochene Rippen, ich bin sicher.

Mumms stumme Antwort lautete: Es ist weiter nichts.

Vetinari ging zum Fenster und sah auf die erwachende Stadt hinab. Er blieb eine Zeit lang still und seufzte dann.

»Eigentlich ein Jammer, dass so viele von ihnen hier geboren wurden«, sagte er.

Mumm beschloss zu schweigen. Für gewöhnlich genügte es.

»Vielleicht hätte ich etwas gegen den verdammten Zwerg unternehmen sollen«, fuhr Vetinari fort.

»Ja, Herr.«

»Glaubst du? Ein kluger Herrscher überlegt gründlich, bevor er Gewalt gegen jemanden anwendet, dessen Worte ihm nicht gefallen.«

Wieder verzichtete Mumm auf einen Kommentar. Er richtete täglich und mit einem gewissen Enthusiasmus Gewalt gegen Leute, deren Worte ihm nicht gefielen. In vielen Fällen sagten sie Dinge wie »Gib mir dein ganzes Geld« oder »Was willst du jetzt machen, Bulle?«. Aber vielleicht mussten Herrscher anders denken. Laut sagte er: »Jemand anderer hat Gewalt angewendet, Herr.«

»Danke für den Hinweis, Mumm«, erwiderte der Patrizier und drehte sich abrupt um. »Hast du den Schuldigen inzwischen gefunden?«

»Die Ermittlungen dauern an, Herr. Die Sache von gestern Abend kam uns in die Quere.«

»Gibt es Hinweise darauf, dass es wirklich ein Troll war?«

»Es gibt… verwirrende Indizien, Herr. Wir… setzen ein Puzzle zusammen, könnte man sagen.« Aber wir haben keine Stücke vom Rand, und es würde helfen, wenn wir den Deckel der Schachtel hätten, dachte Mumm. Und weil Vetinaris Gesicht einen hungrigen Ausdruck angenommen hatte, fügte er hinzu: »Wenn du von mir erwartest, dass ich ein magisches Kaninchen aus meinem Helm ziehe, Herr, so muss ich dich leider enttäuschen. Die Zwerge sind sicher, dass ein Troll dahinter steckt. Tausend Jahre Geschichte sagen es ihnen. Sie brauchen keinen Beweis. Und die Trolle glauben, dass ein Troll nicht als Täter infrage kommt, was sie aber insgeheim bedauern. Es geht hier nicht um Mord, Herr. Etwas in ihnen hat Klick gemacht, und es wird Zeit für alle guten Männer – du weißt, was ich meine –, wieder die Schlacht vom Koomtal auszutragen.



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