Kill Zone by Jack Coughlin

Kill Zone by Jack Coughlin

Autor:Jack Coughlin [Coughlin, Jack, Davis, Donald A.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-8091-0
Herausgeber: beTHRILLED
veröffentlicht: 2019-09-19T00:00:00+00:00


28. Kapitel

Ali Shalal Rassad verrichtete sein Nachmittagsgebet in einer von Basras überfüllten Moscheen, in einer Menge kniender, betender Männer. Später näherte er sich lächelnd der Tür und umarmte auf dem Weg den ein oder anderen Gläubigen - er machte den Leuten Mut, stellte mit gedämpfter Stimme Hilfe in Aussicht oder erwies sich hier und da mit einer Geldspende als großzügig. Er war ein Führer, denn die Leute hielten ihn für einen von ihnen, sahen in ihm einen Kämpfer und einen demütigen Diener Allahs, dessen Name gepriesen sei. Die Gebete ermöglichten Augenblicke der Stille, in denen Rassad oft darüber nachdachte, wie viel er dem Diktator Saddam Hussein doch verdankte. Wie sollten die Menschen ohne das wahrhaft Böse das Gute erkennen?

Wie so viele Iraker war auch Rassad in Armut aufgewachsen, in den Slums von Bagdad. Schon bald wurden die Lehrer in den Koranschulen auf ihn aufmerksam, da Rassad sich wissbegierig zeigte und Führungsqualitäten besaß. Man beschloss, den Jungen zu fördern, in der Absicht, ihn zu einem islamischen Gelehrten und religiösen Führer aufzubauen. Doch die Lehrer schätzten den Jungen falsch ein. Während des Tages studierte er fleißig den Koran, aber des Nachts las er andere Bücher und führte eine kleine Diebesbande in den Gassen Bagdads an. In den Slums lauerte der Tod an jeder Ecke, und noch vor seinem fünfzehnten Geburtstag hatte Rassad schon mehrere Menschen erstochen. Er war kein religiöser Eiferer und als Realist nur daran interessiert, die eigenen Ziele zu erreichen. Die Regeln irgendeines Buches, nicht einmal die des Korans, wollte er nicht befolgen.

Niemand war überrascht, als Rassad die Examina bestand, die es ihm ermöglichten, im Ausland Ingenieurswesen zu studieren. Die Regierung gestattete ihm sogar den Hochschulbesuch in den Vereinigten Staaten. Seine Familie blieb als Geisel in Bagdad, damit Rassad auch zurückkehrte und einen Job in einem von Saddams Ministerien annahm.

Rassad studierte Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology und lernte nebenbei alles über den komplexen Organismus, der sich Amerika nennt. Er reiste zu den Ölfeldern in Louisiana, zum Silicon Valley in Kalifornien und zu den riesigen Weizenfeldern von Kansas, um herauszufinden, wie und warum Demokratie in Washington D.C. funktionierte.

Die einzelnen Erfahrungen fügten sich noch in seinem ersten Studienjahr zu einem Bild zusammen, als er von Boston nach Florida fuhr, um an dem jährlichen Ritual unter Studenten teilnehmen zu können, das als Frühjahrsemesterferien bekannt war. Auf den diversen Partys hatte er manches gelernt, und so manches hübsche Mädchen hatte seinen dunklen Augen nicht widerstehen können. Die wichtige Lektion kam dann eines Montagabends, als er auf der Rückfahrt von Daytona Beach am Steuer müde wurde. Ein grünes Neonschild eines kleinen Restaurants lockte ihn in der Nähe von Brunswick, Georgia, von der Hauptstraße. Rassad folgte einer Nebenstraße zwei Meilen nach Norden. Auf dem Parkplatz standen nur ein betagter Pick-up und ein kleiner Honda. Drei Lampen an der Fassade des Restaurants spendeten ein trübes Licht. Er stellte seinen neuen BMW 735i ab, ging hinein und setzte sich an der Theke auf einen Hocker. Eine gelangweilte Kellnerin hörte sich seine Bestellung an und brachte ihm ein



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