Kein Engel so rein by Michael Connelly

Kein Engel so rein by Michael Connelly

Autor:Michael Connelly [Connelly, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-02-08T05:00:00+00:00


28

Kurz vor elf bogen sie auf den Parkplatz der Polizeistation. Sie hatten einen 16-Stunden-Tag hinter sich, der ihnen so gut wie nichts an Beweismaterial eingebracht hatte, womit sie jemanden vor Gericht hätten stellen können. Trotzdem war Bosch zufrieden. Sie hatten die Identifizierung, und das war der Mittelpunkt des Rades. Von da aus würde sich alles Weitere entwickeln.

Edgar wünschte ihm eine gute Nacht und ging direkt zu seinem Auto, ohne vorher das Stationsgebäude zu betreten. Bosch wollte sich noch beim diensthabenden Sergeant erkundigen, ob sich mit Johnny Stokes etwas ergeben hatte und ob neue telefonische Hinweise eingegangen waren. Außerdem würde er, vielleicht bei Dienstschluss Julia Brasher sehen, wenn er bis elf bliebe. Er wollte mit ihr reden.

In der Station war nicht viel los. Die Cops von der Mitternachtsschicht waren oben beim Appell. Auch die Diensthabenden waren oben. Bosch ging den Flur hinunter zum Bereitschaftsraum der Detectives. Die Lichter waren aus. Das verstieß gegen eine Anordnung des Polizeichefs. Der Polizeichef hatte angeordnet, dass sowohl im Parker Center als auch in jeder anderen Polizeistation ständig Licht brennen müsste. Dem lag der Gedanke zugrunde, der Bevölkerung müsste der Eindruck vermittelt werden, dass die Polizei im Kampf gegen das Verbrechen nie schlief. Die Folge war, dass in der ganzen Stadt jede Nacht in leeren Polizeidienststellen hell die Lichter brannten.

Bosch knipste die Lampenreihe über dem Morddezernattisch an und ging zu seinem Platz. Es lagen mehrere rosa Zettel mit telefonischen Nachrichten darauf. Sie waren alle von Journalisten oder betrafen andere anhängige Fälle. Die Anrufe der Reporter warf er in den Abfalleimer, die anderen legte er in die oberste Schublade, um ihnen am nächsten Tag nachzugehen.

Außerdem lagen zwei an ihn adressierte LAPD-Umschläge auf dem Tisch. Der erste enthielt Gollihers Befund. Bosch legte ihn beiseite, um ihn später zu lesen. Der zweite Umschlag war von der Spurensicherung. Bosch fiel ein, dass er vergessen hatte, Antoine Jesper wegen des Skateboards anzurufen.

Gerade als er den Umschlag öffnen wollte, merkte er, dass ein zusammengefalteter Zettel darunter gelegen hatte. Er faltete ihn auseinander und las ihn. Obwohl die kurze Nachricht keine Unterschrift trug, wusste er, sie war von Julia.



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