Katzenkönig Mauzenberger by Erwin Moser

Katzenkönig Mauzenberger by Erwin Moser

Autor:Erwin Moser [Moser, Erwin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783407746252
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2015-07-30T16:00:00+00:00


Flick und Fluck sprangen zur Tür. Eine wilde Drängerei entstand, denn sie wollten beide gleichzeitig hinaus. Endlich stolperten sie in den Korridor hinaus und rannten in ihrem schnellsten Tigergalopp zur Burgküche hinunter. Dort saßen Luigi und Jakob gemütlich beim Tee.

»Jetzt ist er total irrsinnig geworden!«, rief Fluck, indem er in die Küche stürzte. Flick sah ganz verstört drein. »Er will alles, was wir an Essen haben, und das gleich. Alles, hat er gesagt! Ich geh da nicht mehr hinauf. Er spinnt total. Am Ende frisst er uns auch noch!«

Luigi war aufgestanden. »Beruhigt euch«, sagte er. »Ich bringe das schon in Ordnung. Er ist also wach und will essen. Na, dann bringen wir ihm halt sein Essen. König Mauz hat heute sein Mittagsmahl ausgelassen; es ist nur normal, dass er jetzt Hunger hat. Nach dem Essen ist er immer nett und umgänglich, das wisst ihr doch.«

»Diesmal nicht!«, sagte Flick aufgeregt. »Du hättest ihn sehen sollen, Luigi, er ist wahnsinnig geworden, das sage ich dir!«

»Ja«, sagte Fluck, »er will nicht bloß ein Essen, er will alles, was wir in der Küche an Essbarem haben, genau so hat er es gesagt.«

»Gut, dann bringen wir ihm eben alles, wenn ihn das glücklich macht«, sagte Luigi und lachte. Doch innerlich war ihm nicht richtig nach Lachen zumute.

Jakob Ribisl kratzte sich ratlos am Hinterkopf.

»Na, los, los!«, sagte Luigi.

Sie stellten die vier größten Tabletts auf den Tisch und beluden sie mit Esswaren. Käse, rohe Eier, Brot, ungekochten Reis, Salzmandeln, Sauerkraut, Melonen, Gurken, Mehl, Kakao, Honig, Rollmöpse, Äpfel, Limonade, Meerrettich, Schokolade, Ketchup, Mayonnaise, Milch, Dauerlutscher und vieles andere mehr häuften sie auf die Tabletts, bis nichts mehr draufging.

»So«, sagte Luigi-Kater, »und jetzt nimmt jeder ein Tablett und folgt mir.«

»Junge, Junge«, stöhnte Jakob Ribisl. »So ein Sauhaufen! Dabei habe ich gestern erst die Küche aufgeräumt …«

König Mauz hatte sie schon erwartet. »Essen, Essen!«, sagte er begeistert, als er die Berge von Lebensmitteln sah. »Essen! Essen!« Doch er schnurrte dabei nicht, und daran konnte man erkennen, dass es König Mauzenberger in Wahrheit sehr schlecht gehen musste. Ein Kater, der sich wirklich aufs Essen freut, schnurrt. Schnurrt er nicht, stimmt etwas nicht.

»Wo sollen wir es hinstellen?«, flüsterte Jakob Ribisl.

»Leert ihm das Zeug aufs Bett«, sagte Luigi.

Sie leerten die Lebensmittel vor König Mauz auf die Bettdecke. »Die Decke ist hin. Die können wir wegschmeißen«, stellte Jakob fest.

»Essen, Essen!«, japste König Mauzenberger und begann, mit den bloßen Pfoten Sauerkraut und Schokolade in sich hineinzustopfen. Nein, das war wahrhaftig nicht mehr lustig anzusehen.

»Lasst mich mit ihm allein«, sagte Luigi.

Jakob, Flick und Fluck zogen sich bereitwillig zurück.

König Mauz mampfte nun Salzmandeln mit Ketchup und Mehl. Nicht einmal Ignaz schmatzte so beim Essen, wie er es jetzt tat. Wenn er wenigstens etwas essen würde, das zusammenpasst!, dachte Luigi.

»König Mauz!«, sagte er. »Meinst du nicht auch, dass dir davon schlecht werden könnte?«

»Essen! Essen!«, sagte König Mauzenberger undeutlich und schob ein rohes Ei samt Schale nach. Er sah Luigi gar nicht an.

»Majestät!«, begann Luigi wieder. »Ich habe dein Bild gesehen. Du hättest es nicht zerstören müssen. Mir hat’s gefallen, auch wenn es ein bisschen düster war.



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