Kaiserkrieger 4: Der Aufstand by Dirk van Den Boom

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand by Dirk van Den Boom

Autor:Dirk van Den Boom
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Science Fiction, Retail
ISBN: 9783941258600
Herausgeber: Atlantis Verlag Guido Latz
veröffentlicht: 2012-06-14T22:00:00+00:00


22

Als Volkert aufwachte, war ihm heiß.

Vor seinen Augen waren nur Schemen zu erkennen, und es war offenbar dunkel. Wenn er einatmete, spürte er einen stechenden und brennenden Schmerz in seiner Brust, die der ihn unwillkürlich husten ließ. Der Schmerz potenzierte sich dadurch und er versank unmittelbar wieder in Bewusstlosigkeit.

Als er das zweite Mal aufwachte, nahm er die Konturen einer Person neben sich war. Er erinnerte sich an den Schmerz und versuchte, sehr flach zu atmen. Es war erträglich. Dann spürte er ein nasses, kühles Tuch auf der Stirn. Unwillkürlich entspannte er sich. Das Bild vor seinen Augen wurde etwas klarer.

»Ganz ruhig, mein Freund«, murmelte eine Stimme. »Nicht aufregen. Sie haben das Schlimmste überstanden.«

Volkert erkannte den Mann. Es war der Sanitäter des deutschen Kontingents. Er machte keinen übermäßig besorgten Eindruck.

»Wie … was …?«

Der Sanitäter sah Volkert komisch an, dann beugte er sich vor und nahm ihm den nassen Lappen von der Stirn, um ihn auszuwringen, neu zu benetzen und zurückzulegen.

»Ein Hunne hat Sie voll im Brustkorb erwischt«, erklärte er dann. »Sie wurden vom Schlachtfeld getragen, bewusstlos. Wir haben Sie im Lazarett versorgt. Sie haben viel Blut verloren, aber die inneren Blutungen hielten sich in Grenzen. Sie waren lange bewusstlos und hatten schnell hohes Fieber, aber Sie haben sich standhaft geweigert zu sterben. Die gute Nachricht ist, dass ich vermute, dass Sie keine Infektion haben und das alles auch überleben werden. Die schlechte Nachricht ist, dass Sie niemals mehr über Ihre ganze Lungenkraft verfügen werden. Damit werden Sie leben müssen.«

»Ah, Scheiße.«

Der Sanitäter sah Volkert wieder etwas seltsam an, dann nickte er.

»Es wird noch lange schmerzen. Ich habe kaum Mittel, die ich Ihnen geben könnte. Etwas Morphium ist noch da. Aber es gibt andere Legionäre mit ebenfalls sehr schmerzhaften Verletzungen, da will ich …«

»Kein Problem«, ächzte Volkert. Das Sprechen fiel ihm sehr schwer und schmerzte ihn. Aber er hatte selbst gesehen, mit welchen Verwundungen noch lebende Legionäre vom Feld getragen wurden. Wenn es dem Sani gelungen war, einige dieser Menschenleben zu retten, dann unter großen Schmerzen. Volkert sehnte sich nach Linderung. Das Morphium erschien ihm wie eine Verheißung und fast schon wollte er seine Ablehnung wieder zurücknehmen, aber ehe er den Mund öffnen konnte, umfing ihn wieder vollkommene Erschöpfung und er fiel in einen tiefen Schlaf.

Als er das dritte Mal erwachte, war alles noch da: der Schmerz, das Brennen, das schwierige Atmen – aber der Rest seines Körpers fühlte sich recht gut an. Auch sein Blick war klarer und nicht mehr so verschwommen. Er merkte, dass er in einem Gebäude lag, einer Hütte aus Holz, und das nicht allein. Neben ihm, so erkannte er, lag Bertius, mit verbundenem Armstumpf. Der sonst so gut genährt und gesund wirkende Mann hatte eine fahle Gesichtshaut und ruhte mit geschlossenen Augen. Ob er schlief, war nicht zu erkennen. Aber er atmete tief und regelmäßig und auf seiner Stirn stand kein Schweiß, was darauf hinwies, dass er nicht unter Fieber litt. Für Volkert sah es so aus, als würde auch Bertius es überleben.

Er wusste, warum der Mann hier lag.



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