John Sinclair - 0995 - Die Rache der Toten (2 of 2) by Jason Dark

John Sinclair - 0995 - Die Rache der Toten (2 of 2) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Vor uns lag zwar nicht der Friedhof, dafür aber ein Wäldchen, das von der Straße geteilt wurde. Hier hatte Jane angehalten und uns aussteigen lassen. Es war ungefähr die Stelle, wo Sarah die tote Ellen Gray gefunden hatte.

Suko und ich standen auf der Mitte der schmalen Straße. Es war düster, denn die blattlosen, dunklen Zweige und Äste reichten über die Fahrbahn hinweg, als sollten sie sich in der Mitte treffen.

Suko hob die Schultern und meinte: »Ich will ja nicht meckern, aber wenn ich mich hier umschaue, habe ich den Eindruck, daß alles so verflixt normal ist.«

»Das stimmt auch.«

»Und jetzt?«

»Schlagen wir uns zum Friedhof durch.«

Der Wald wuchs hier nicht so dicht, als daß er für uns zu einem großen Hindernis geworden wäre. Wir fanden immer unseren Weg.

Etwas störte uns trotzdem. Wieder war es Suko, der mich darauf ansprach und sogar stehengeblieben war, wobei er sich mit skeptischem Blick umschaute. Mit dem Zeigefinger klopfte er gegen seine Jacke. »Wir haben zwar Winter, John, aber nicht alle Vögel fliegen in den Süden. Hier stimmt was nicht. Wir hätten welche hören müssen, aber da ist einfach nichts, gar nichts – oder?«

Ich nickte gegen sein fragendes Gesicht. »Ja, du hast recht. Die Stille ist nicht normal.«

»Aber richtig für die Toten«, sagte mein Freund.

»Wo? Hier? Hier unter der Erde …«

»Das glaube ich nicht. Könntest du damit leben, wenn ich sage, daß dieser verdammte Friedhof möglicherweise bis hier in den Wald hinein ausstrahlt?«

»Könnte ich.«

»Dann kann der Geist, den Sarah gesehen hat, durchaus vom Friedhof her gekommen sein.«

»Nichts dagegen einzuwenden.«

»Toll, dann komm.«

Der Boden war weich, wir sackten stellenweise knöcheltief ein. Unsere Blicke waren nach vorn gerichtet, denn wir suchten die Lücken zwischen den Baumstämmen und auch die, die sich zwischen dem zum größten Teil blattlosen Astwerk auftaten, um schon einen ersten Eindruck von dem Friedhof zu gewinnen.

Noch lag er zu weit entfernt, und er war auch zu flach. Da war kein Grabstein zu sehen, kein Kreuz, nichts, was auf ihn hinwies. Uns interessierte der neue Teil, den alten ließen wir bei unserem Weg an der rechten Seite liegen.

Natürlich machte ich mir meine Gedanken und fragte mich immer wieder, warum die Menschen im Altenhotel gestorben waren. Sicherlich gab es dafür finstere, schreckliche Gründe.

Es dauerte nicht lange, bis wir aus dem Wald herausgetreten waren und den neuen Friedhof vor uns sahen, das frische Gräberfeld.

»Grabsteine« waren aufgestellt worden, doch Kreuze sahen wir nicht.

Das war mehr als ungewöhnlich.

Dafür sahen wir den offenen Sarg. Er stand so, wie Lady Sarah ihn beschrieben hatte. Wenn man überhaupt davon sprechen konnte, ob er hierher paßte oder nicht, so mußten wir davon ausgehen, daß er hier völlig fehl am Platze war.

Wir standen noch am Rand, wurden von überhängenden Zweigen geschützt und nahmen das Bild des Totenackers in uns auf.

Laub bildete dunkle Inseln auf dem Boden.

»Nichts«, sagte Suko.

»Noch nicht.«

»Und auch der Zombie hält sich zurück.«

Ich hob die Schultern. »Ich glaube nicht daß es ihn herlockt. Er wird sich möglicherweise in der Umgebung versteckt halten und erst dann erscheinen, wenn er es wirklich nicht mehr aushält.«

»Bis dahin müssen wir ihn gefunden haben.



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