Joe Golem und die versunkene Stadt by Mike Mignola

Joe Golem und die versunkene Stadt by Mike Mignola

Autor:Mike Mignola [Mignola, Mike]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838724300
Amazon: B00B4G3FII
Barnesnoble: B00B4G3FII
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2013-06-20T22:00:00+00:00


Plötzlich ließen alle Gas-Männer sie gleichzeitig los, und mit rudernden Armen und Beinen fiel Molly zu Boden. Der Atem wurde ihr aus der Lunge gepresst, und sie krümmte sich unter dem Schmerz des Aufpralls. Ihr Kopf pochte noch immer, und sie hörte nach wie vor alles gedämpft, weil Joe seine Pistole so nah bei ihr abgefeuert hatte. Jetzt kamen noch Schmerzen im Rücken hinzu.

Molly atmete aus, als würde sie sich in ihr Schicksal ergeben. Dann sprang sie und versuchte davonzurennen. Sie schaffte nur ein paar Schritte, dann zerrten die Gas-Männer sie zurück, rissen sie herum und zwangen sie, auf das Wasser zu blicken.

Mollys Augen weiteten sich vor Staunen. Zwei Motorboote lagen weiter draußen, aber nahe am Ufer sah Molly ein kleines Unterseeboot, dessen obere Hälfte aus dem Wasser ragte. Sie starrte auf die winzigen Bullaugen und die Nieten, die den plattierten Rumpf zusammenhielten.

Molly hatte schon Bilder von U-Booten gesehen, aber keines hatte ausgeschaut wie dieses. Die Nase war spitz wie bei einem Schwertfisch. Auf dem Rücken und an den Seiten hatte es Reihen gezackter Auswüchse, die offenbar Finnen und Flossen sein sollten. Das Boot stank nach Öl – ein Geruch, bei dem Molly an Mr. Church denken musste, der sie wiederum an Joe erinnerte, und sie begriff, dass sie sterben würde, wenn sie den Gas-Männern gestattete, sie in dieses seltsame U-Boot zu schaffen. Nicht heute Nacht; wenn man sie hätte umbringen wollen, läge sie jetzt schon tot neben Joe. Aber sie würde sterben, sobald Dr. Cocteau von ihr bekommen hatte, was er wollte.

Wieder versuchte sie zu fliehen. Ein Gas-Mann schlug ihr so fest ins Gesicht, dass sie nach hinten geschleudert wurde, sich überschlug und über den Boden rollte, bis sie mit ausgebreiteten Armen und Beinen halb an Land, halb im Fluss lag. Ein Ölfilm schwamm auf dem Wasser und strich am Ufer entlang.

Kräftige Hände rissen Molly wieder hoch. Dann marschierten die Gas-Männer mit ihr ins Wasser und trugen sie zum Unterseeboot. In ihrem Kopf klingelte es von dem Hieb, der sie getroffen hatte. Der Kampfgeist war aus ihr gewichen. Wenn sie überleben wollte, musste sie den richtigen Augenblick zur Gegenwehr oder zur Flucht abwarten – oder einen klugen Einfall haben, wie sie ihrem Schicksal doch noch entkommen konnte.

Die Gas-Männer schleppten sie unsanft auf die Oberseite des U-Boots und reichten sie weiter, als wäre sie Abfall. Ehe sie Molly nach innen zerrten, konnte sie noch einmal zu der ausgedehnten, hässlichen, überwucherten Friedhofsinsel blicken. Die letzten Gas-Männer kamen zum Wasserrand. Einer von ihnen hielt irgendetwas in der Hand, das in trüben, veränderlichen Farben leuchtete. Molly reckte den Kopf, um es besser sehen zu können.

Lectors Pentajulum. Natürlich. Wenn Mr. Church recht hatte, bekam Dr. Cocteau nun genau das, was er wollte. Allein der Gedanke, was er damit vorhatte, machte Molly Angst, doch sie war sicher, dass sie es schon bald erfahren würde.



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