James Bond: Der Mann von Barbarossa by John Gardner

James Bond: Der Mann von Barbarossa by John Gardner

Autor:John Gardner
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2017-11-15T00:00:00+00:00


TOD MIT ALLEM DRUM UND DRAN

Nigsy Meadows lag richtig – und falsch. Wie er erwartet hatte, hatte M ihm eine Nachricht geschickt, die um drei Uhr früh ankam. Sie weckten ihn auf, und er torkelte zur Blase hinunter, um sich darum zu kümmern. Danach fiel es ihm schwer, wieder einzuschlafen. Das Telegramm hatte nicht die Anweisungen enthalten, die er erwartet hatte, denn er war nicht nach London zurückbeordert worden. Stattdessen sollte er sich persönlich mit M im Grand Hôtel in Stockholm treffen. Die Formulierung deutete darauf hin, dass der alte Mann Nigsy so schnell wie möglich sehen wollte. Und dann würde er ihn zum Frühstück verspeisen, vorzugsweise auf Toast.

Er traf mitten am Nachmittag ein. Die Leute bei Aeroflot waren wie immer sehr unkommunikativ. Selbst unter den Doppelantrieben von Glasnost und Perestroika hatte sich an der Art, wie die Russen ihre Hotels, Restaurants und Fluglinien führten, sehr wenig verändert. In seiner kurzen Zeit bei der Botschaft hatte Nigsy Geschichten über Paare gehört, die versucht hatten, in Hotels in Moskau Mahlzeiten zu bekommen. Normalerweise wies man sie in halb leeren Restaurants ab, weil sie 'keine Gesellschaft' seien. Wenn es darum ging, einen Flug bei Aeroflot zu buchen, wollten sie jede noch so kleine Kleinigkeit wissen.

Schließlich war er mit der Hilfe des dritten Ministers (Handel) herausgekommen, der als Reisevermittler der Botschaft fungierte. Er hatte den deutlichen Eindruck, dass Aeroflot glücklicher gewesen wäre, wenn er mit British Airways geflogen wäre, obwohl es bei British Airways keine Flüge gab, die direkt von Moskau nach Stockholm gingen.

Das Grand Hôtel in Stockholm ist eher groß als prachtvoll. Allerdings konnte man nicht leugnen, dass die Aussicht aus den Zimmern an der Vorderseite, die einen Blick auf den Kanal in Richtung des königlichen Palasts boten, spektakulär war. Normalerweise bestellten die Gäste dort keine Weckanrufe, sondern verließen sich auf die Militärkapelle, die während der Wachablösung spielte. Die Musik hallte laut über den kurzen Wasserlauf, und an einem guten Tag musste man die Stimme heben, um sich über dem Lärm der Militärmärsche Gehör zu verschaffen.

Meadows glaubte, die ersten Anzeichen für Ms Anwesenheit im Hotel schon zweihundert Meter vom kunstvollen Eingang entfernt zu entdecken. Einer der Wagen der britischen Botschaft, passenderweise ein Saab 9000 CD, stand auf einem Parkplatz. Die Nase ragte ein Stück hervor, sodass der Fahrer und der Beobachter gute Sicht auf den Ankunftsbereich hatten. In Stockholm zog der SIS es vor, gut sichtbar zu sein, es sei denn, eine besondere Situation verlangte das Gegenteil. Daher verkündeten die Nummernschilder und die britische Registrierungsnummer des Wagens lautstark, dass die Botschaft in der Nähe zu tun hatte.

Im Foyer, das mit hochpreisigem Schmuck in Glasvitrinen und einer großen gewundenen Treppe ausgestattet war, bemühten sich zwei Männer von der Spezialabteilung, wie Touristen auszusehen. Doch sie schafften es lediglich, dadurch nur noch mehr wie Polizisten zu wirken. Einen von ihnen kannte Nigsy sogar mit Namen, aber sie verhielten sich alle absolut diskret. Niemand nickte, lächelte oder zog eine Augenbraue hoch. Er fragte sich, was diese Leute wohl machten, wenn sie auf die Kanaren oder nach Madeira reisten oder wohin auch immer Polizisten heutzutage in den Urlaub fuhren.



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