James Bond 22: Scorpius by John Gardner

James Bond 22: Scorpius by John Gardner

Autor:John Gardner
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


13

SCATTER

Das ehemalige Mitglied des 42. Kommandos der königlichen Marine sah aus, als hätte man ihm eine großkalibrige Kugel mitten ins Gesicht geschossen. Bond konnte ihn nur noch anhand seiner Größe und Uniform identifizieren. Genau wie in dem kleinen Sicherheitsraum schien auch hier überall Blut zu sein. Es konnte nicht nur vom Sicherheitsmann am Empfang stammen.

Dann sah er die anderen Leichen – zwei Krankenschwestern, eine auf dem Rücken liegend, die andere mit ausgestreckten Gliedern auf dem Bauch, als wäre sie gegen die Wand geschleudert worden und zu Boden gerutscht. Der Rock ihrer Schwesterntracht war dabei hochgerutscht, sodass sie halb nackt und würdelos dalag.

Beide Frauen waren erschossen worden – warum hatte niemand etwas gehört?, fragte er sich immer wieder –, und die Kugeln hatten Arterien getroffen. Wenn das passiert, kann das Blut beeindruckend weit spritzen.

Bond musste herausfinden, ob Pearly und Harriett etwas damit zu tun hatten. Die Mörder waren offensichtlich die Personen, die sich als Trilbys Bruder und ihre Onkel ausgegeben hatten. Aber hatte der SAS-Mann und – oder – die Amerikanerin von der Bundessteuerbehörde dabei geholfen?

Dann entdeckte er draußen eine weitere Leiche, die mit dem Gesicht nach unten auf der Treppe lag. Blut ergoss sich in einem dunkelroten Rinnsal über die Stufen. Ein großer, dunkelhaariger Mann in einem konservativen schwarzen Nadelstreifenanzug. Einer der 'Onkel'? Oder sogar Trilbys 'Bruder'? Es handelte sich auf keinen Fall um Pearly.

Von seiner Position aus konnte er das kleine Sicherheitshäuschen und die Schranke sehen. Diese war oben und das Glas des Häuschens zerbrochen.

Bond rannte mit der Automatik in der Hand die Treppe hinunter, direkt zum Vorplatz mit dem Wachhäuschen. Es gab nichts, was er noch für die zwei Angestellten darin tun konnte. Sie waren beide tot. Einer von ihnen saß noch hinter dem zerschlagenen Fenster. Seine Uniform war vorne dunkel verfärbt. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck großer Überraschung.

Bond drehte sich um und ging zur Klinik zurück. Es gab einige Dinge, die schnell erledigt werden mussten. Als er am Parkplatz vorbeikam, bemerkte er fast ungläubig den grünen Mulsanne Turbo noch genau dort, wo er ihn abgestellt hatte. Nur der Krankenwagen war fort.

Als er wieder drinnen war, wischte er das Blut vom Telefon an der Rezeption und wählte die übliche Notfallnummer. In allen Einrichtungen des Service gab es ein Notfallsystem, so ähnlich wie die öffentliche Notrufnummer für Ambulanz, Polizei oder Feuerwehr.

Die Nummer von hier zu wählen, bedeutete, dass es im nächstgelegenen Büro des Geheimdiensts klingeln würde. Vielleicht in einer Nebenstelle der Spezialabteilung oder dem Aufklärungsbüro einer Armee-, Marine- oder Luftwaffenbasis. In diesem Fall handelte es sich um Letzteres: Farnborough, der Austragungsort der internationalen Luftmesse, wo von Unfallermittlung bis Flugzeugtests alles Mögliche durchgeführt wurde. In Farnborough war stets die königliche Luftwaffe vertreten und damit natürlich auch der Geheimdienst.

Bond identifizierte sich mit seinem üblichen Kontaktnamen Predator. Dann gab er das Codewort für die Klinik durch – das Herberge lautete – und das für einen höchsten Notfall, Roter Blitz. Das würde dafür sorgen, dass innerhalb kürzester Zeit eine 'Säuberungseinheit' sowie ein Sicherheitsteam in der Klinik eintreffen würden.

Damit hatte Bond seine Pflicht getan.



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