Jack Taylor 02 - Jack Taylor liegt falsch by Bruen Ken

Jack Taylor 02 - Jack Taylor liegt falsch by Bruen Ken

Autor:Bruen, Ken [Bruen, Ken]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Atrium Verlag
veröffentlicht: 2013-10-20T04:00:00+00:00


Das war die Zeit, die Zeit von Serena May.

In der Dominic Street nahm ich mir ein Taxi. Er fing an:

»Wissen Sie, woran es bei Manchester United hapert?«

Als ich beim Krankenhaus ausstieg, sagte er gerade:

»Wissen Sie, wer dran schuld ist, meiner Meinung nach jetzt?«

Jeff war im Empfang und sagte:

»Gehen wir raus, ich muss eine rauchen.«

»Du hast aber doch aufgehört.«

»Jack … Als brauchte ich von dir eine Standpauke.«

Auch wieder wahr. Er sah grässlich aus. Ich hatte so oft Totalschaden, dass ich überrascht bin, wenn es mal jemand anderen trifft. Das erwähnte ich nicht. Ich schüttelte die Lullen locker, schoss das Zippo ab, er verschlang den Rauch und sagte:

»Wenn ich Kokser wäre, würde ich auf ex koksen.«

Seit ich Jeff kannte, war er immer Mr Cool gewesen. Nie Getue, keine Launen, alles easy, alles Roger. Diesmal hatte das Leben ihn bei den Klöten zu fassen gekriegt. Ich sagte:

»Gratuliere ich jetzt …, kaufe Zigarren oder was?«

»Sie hat das Baby gekriegt.«

»Junge oder Mädchen … äh …, und wie viel wiegt es?«

»Ein Mädchen. Woher soll ich wissen, wie viel sie wiegt? Sie ist doch noch so winzig klein.«

Da! Genau da lag der Unterschied. Jeff aus Der große Lebowski war Vater. Alles im Tonfall untergebracht. Vom Hippie zum Beschützer in wenigen Worten. Wirklich erstaunlich. Es hatte ihn voll erwischt.

»Wir sind schon den ganzen Tag hier. Cathy, Mannomann, sie ist Gold wert. Dann um sechs, haben sie gesagt, sie müssen einen Schnitt vornehmen. Mir sofort kotzübel, Jack. Die Krankenschwester kommt runter, gibt mir Cathys Schmuck, ich denke, sie ist gestorben. Scheiße, das war das Ende der ganzen Welt. Sie verlieren, und ich bin total im Arsch.«

Einen Augenblick lang war er das auch, dann klinkte er sich wieder ein.

»Um zehn vor sieben sagen sie: ›Glückwunsch, Sie sind Vater‹, aber sehr gedämpft, Mann. Ich wusste, da fehlt was. Sie zeigen mir dies kleine Bündel, und es ist meine Tochter. Ich versteh nichts von Babys, Jack, aber sie kommt mir so … lahm … vor, schlapp. Der Kinderarzt kommt an und sagt: ›Es tut mir so leid, aber Ihr Baby hat Down-Syndrom.‹«

Ich denke, jetzt kippt er mir um.

»Jeff, eh, Alter, kann ich dir was holen, Tee, Kaffee …, was zu trinken?«

Er nimmt sich noch eine Fluppe, zündet sie aber nicht an, sagt:

»Ich kapier es einfach nicht, ist es zystische Fibrose, der absolute Graus? Ich kann die Namen kriegen, aber nicht die Einzelheiten. Hier ist die Melodie, Kumpel, aber mit dem Text können wir nicht dienen.«

Lange Pause, in der er um den zweiten Atem ringt, dann:

»Okay, der Typ erklärt es. Sie hat ein Chromosom zu viel; sie ist ein milder Fall, das heißt, sie wird sechs Monate pro Jahr brauchen, um andere Kinder einzuholen. Ich gehe runter zu Cathy, und weißt du, was sie sagt, Jack?«

Ich schüttelte den Kopf. Sprechen …? Ich konnte nicht mal rauchen.

»Sie sagt: ›Schatz, ich habe dich enttäuscht.‹ Ich werde diese Worte bis ins Grab mit mir herumschleppen. Die Krankenschwester überreichte mir das Baby, und Cathy fragt: ›Liebst du sie, Liebling?‹«

Dann gab er sich einen Riesenruck, gab mir die Zigarette zurück und sagte:

»Nein, die werde ich nicht brauchen.



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