Inyanga: Seelengreifer (German Edition) by Susanne Seider

Inyanga: Seelengreifer (German Edition) by Susanne Seider

Autor:Susanne Seider [Seider, Susanne]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
veröffentlicht: 2014-05-28T22:00:00+00:00


21.

10 Jahre zuvor

Kapstadt, Südafrika

David

»Spring, David«, schrie Lilly aufgeregt und tänzelte auf und ab, während David nach vorne preschte, sich dem Ball entgegenwarf und versuchte, ihn zurückzubaggern. Seine Fäuste verfehlten das Ziel nur knapp, der Ball schlug neben ihm auf und David fiel mit dem Oberkörper in das weiche Gras.

»Verdammt«, stieß er hervor.

»Man darf nicht fluchen«, kicherte Lilly.

»Sehr richtig, junge Dame.« David rappelte sich hoch, hob den Ball auf und ging ein paar Schritte nach hinten, um aufzuschlagen.

»Bist du sicher, dass wir nicht die Mannschaften tauschen sollen?«, grinste Ava. »Du und Lilly zusammen gegen mich alleine?«

Nach einem leckeren Braai, dem traditionellen, südafrikanischen Grillen im Haus von Avas Eltern, hatten Ava, Lilly und David beschlossen, im Garten Volleyball zu spielen. David hatte vorgeschlagen, dass er gegen die Frauen antreten würde, was sich als Fehler herausgestellt hatte, denn gegen Avas gezielte Schläge war er chancenlos.

»Vergiss es«, gab David zurück und hob die Arme, um seine Muskeln spielen zu lassen. »Wenn ich erst in Fahrt komme, dann walze ich euch um.«

»Ich bin schon völlig erledigt und du bist immer noch nicht in Fahrt?«, witzelte Lilly und Ava fügte hinzu: »Wir wollen Gegner, keine Opfer.«

»Aufgepasst!« David warf den Ball nach oben und schlug ihn mit dem rechten Handgelenk zu Lilly. Lilly pritschte den Ball zu ihrer Mutter, die ihn mühelos über das Netz schmetterte. David hechtete in die Mitte seines Feldes und baggerte den Ball kraftvoll zurück.

»Aus!«, schrien Ava und Lilly gleichzeitig und schlugen sich vergnügt ab.

»Mach dir nichts draus, David«, sagte Horst, Avas Vater. Er und seine Frau Angelika saßen auf bequemen Stühlen auf der Terrasse und sahen den jungen Leuten beim Spielen zu. Horst hielt eine altmodische Pfeife in der Hand. »Auch ich musste lernen, dass wir gegen die Frauen nur selten ankommen.«

»Wir dürfen nicht aufgeben«, rief David außer Atem und machte sich erneut an einen Aufschlag.

»Außerdem solltet ihr langsam zum Ende kommen«, schmunzelte Angelika. »Lilly hat morgen Schule und sollte schleunigst ins Bett.«

Wieder flog der Ball übers Netz, wurde von Ava angenommen und exakt zu Lilly gespielt, die den Ball zurück in die äußerste Ecke des gegenüberliegenden Feldes schlug. David verfehlte das Geschoss um Längen.

»Können wir nicht bei euch schlafen?«, bettelte Lilly.

»Klar schlaft ihr bei uns«, gab ihre Großmutter zurück. Es ist trotzdem höchste Zeit.«

Ava warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Oma hat recht, es ist fast neun Uhr.«

David hielt sich seine schmerzenden Rippen. »Schade«, keuchte er. »Ich war kurz davor, warm zu werden.«

Ava und Lilly prusteten gleichzeitig los.

»Nun verabschiede dich von David, ich bringe dich ins Bett«, befahl Ava und Lilly zuckte resigniert mit den Schultern, während sie unter dem Netz durch zu David lief.

»Na, dann mal bye.«

David fuhr ihr über die verschwitzten Haare und lächelte. »War schön mit dir.«

»Kommst du mal wieder?«

»Wenn ich darf, gerne.«

Sie grinste. »Du bist echt cool.«

Ein Strom von Zuneigung floss durch Davids Brust. »Du bist auch echt cool.«

»Kannst du eigentlich surfen?«, fragte Lilly.

»Surfen?« Er war noch nie auf einem Brett gestanden. »Na klar, fast so gut wie Volleyball spielen.«

Sie lachte.

»Und du?«, fragte er.

»Ich lerne es gerade. Wenn du magst, kannst du mal mitgehen.



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