Indiana Jones und das Schwert des Dschingis Khan - 1 by Wolfgang Hohlbein

Indiana Jones und das Schwert des Dschingis Khan - 1 by Wolfgang Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein [Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-07-22T04:00:00+00:00


Huehot

Später am gleichen Tag

Das Lager verdiente eigentlich nicht den Namen »Stützpunkt«, denn es bestand nur aus einer Handvoll ärmlicher Hütten, in denen vor dem Einmarsch der Japaner vermutlich nur ein paar Bergbauern gehaust hatten; und selbst diese nicht sonderlich komfortabel. Aber es verfügte über zwei entscheidende Vorzüge: über ein Funkgerät und eine kleine, aber für die wendigen japanischen Zeros ausreichende Landebahn.

Moto hatte Indiana und Lobsang getrennt unterbringen lassen, und er machte nun überhaupt keinen Hehl mehr daraus, daß sie seine Gefangenen waren. Sie wurden zwar nicht gefesselt, aber vor der Tür von Indianas Hütte hielten zwei bewaffnete Posten Wache, die seinen ersten und einzigen Versuch, sein Gefängnis zu verlassen, ziemlich grob vereitelten.

Erst spät am Nachmittag wurde er wieder zu Moto gebracht.

Der Samurai hatte das größte Gebäude zu seinem Quartier deklariert und dessen bisherige Bewohner samt der Möblierung hinausgeworfen. Im Raum befanden sich jetzt nur noch ein Tisch sowie zwei unbequem aussehende, dreibeinige Hocker.

Auf einem davon saß Moto selbst, auf dem anderen hatte er das Funkgerät aufstellen lassen. Als Indiana – die Spitzen der Bajonette seiner beiden Bewacher im Rücken – durch die Tür stolperte, zog er sich gerade die Kopfhörer von den Ohren und funkelte das Gerät an, als gäbe er ihm die Schuld an dem, was geschehen war.

Sein Gesichtsausdruck war allerdings alles, was an dem Japaner an die überstandenen Strapazen erinnerte. Moto trug jetzt wieder seine blütenweiße Paradeuniform. Die Kratzer und Blessuren, die er davongetragen hatte, waren verschwunden; ärztlich versorgt und ganz offensichtlich überschminkt, was Indiana einigermaßen überraschte. Daß Moto eitel war, hatte er bisher gar nicht bemerkt.

»Dr. Jones!« begrüßte er Indiana. Er deutete auf das Funkgerät. »Ich habe Neuigkeiten. Gute Neuigkeiten!«

»So?« Indiana runzelte die Stirn. Er gab sich jetzt nicht einmal mehr Mühe, Höflichkeit zu heucheln. »Für Sie oder für mich?«

Moto wirkte irritiert. »Für uns beide, denke ich doch«, antwortete er in einem Ton ehrlicher Verwirrung. »Höre ich da einen Unterton von Feindseligkeit in Ihrer Stimme?«

»Ganz bestimmt nicht«, erwiderte Indy sarkastisch. »Das müssen Sie sich einbilden, göttlicher Sohn. Wir sind doch Verbündete, oder?«

»Ich … denke schon«, antwortete Moto zögernd. »Allerdings verstehe ich nicht ganz …« Er brach ab, zuckte mit den Schultern und deutete abermals auf den Funkempfänger. »Das war der Kommandant des Suchtrupps, den ich hinter Dzo-Lin hergeschickt habe.«

»Haben sie ihn erwischt?« fragte Indiana. Hoffnungsvoll fügte er hinzu: »Was ist mit Tamara?«

»Nicht so schnell, Dr. Jones«, sagte Moto beruhigend. »Dzo-Lin selbst ist unseren Männern leider entkommen, aber ein paar seiner Banditen sind ihnen in die Hände gefallen. Sie befinden sich bereits auf dem Weg hierher und werden in spätestens zwei Stunden hier eintreffen.«

»Wie schön«, sagte Indiana kalt. »Darf ich dann vor Ablauf dieser Frist mit meiner Hinrichtung rechnen oder heben Sie sich diesen Spaß für später auf?«

»Ich verstehe Ihre plötzliche Feindseligkeit nicht, Dr. Jones«, sagte Moto. Er stand auf, kam um den Tisch herum auf Indiana zu und sah ihn ernst an. »Sie haben mein Wort, daß wir Waffenstillstand halten, bis wir diese Angelegenheit erledigt haben.«

»Ja«, sagte Indiana. »Deshalb ist Tsangpo auch mit meinem Fallschirm abgestürzt, wie?«

Moto erschrak.



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