In guter Gesellschaft by Persson Leif GW

In guter Gesellschaft by Persson Leif GW

Autor:Persson, Leif GW [Persson, Leif GW]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783819607028
Herausgeber: Brockmeyer Verlag
veröffentlicht: 2014-01-15T16:00:00+00:00


40

Johansson und Waltin trafen sich in einem kleinen italienischen Restaurant in der City. Es war fast leer im Lokal, und so war es kein Problem, einen Tisch in einer ungestörten Ecke zu finden. Johansson bat zuerst um einen doppelten Espresso, bereute es dann plötzlich und nahm lieber eine kleine Lasagne. Und ein Bier. Waltin gab sich mit Kaffee zufrieden. Er wehrte die Speisekarte mit einem Lächeln ab.

»Ich muss heute Abend repräsentieren«, erklärte er.

Ja, kann ich mir vorstellen, dachte Johansson. Er sah sich den gut angezogenen Kollegen auf der anderen Seite des Tisches an. Hellbrauner Anzug mit Weste und diskreter Seidenschlips in einem dunkleren Farbton mit einem schmalen weinroten Streifen. Er mochte zwar Polizist sein, aber man konnte ihm nicht vorwerfen, wie einer auszusehen. In Johanssons Alter, allerdings mit mehr Furchen im Gesicht. Er sah aus wie einer, der hart lebt und das genießt. Seine Augen waren freundlich und interessiert, ohne so wach zu wirken, dass sie Misstrauen erregen oder sein Gegenüber auch nur beunruhigen könnten.

»Unser großes Projekt läuft ganz nach Plan. Bald können wir es den Juristen überlassen, und dann haben wir einen Posten frei.« Waltin lachte leise und zufrieden.

Und auf den kann ich den anderen Jansson setzen, dachte Johansson. Über Mordjansson konnte man sagen, was man wollte, aber einen korrupten Eindruck machte er nicht. Und wer würde auch sein Geld beim Versuch aus dem Fenster werfen, ihn zu bestechen?

»Erzähl«, sagte er. »Wenn du kannst.«

Waltin nickte freundlich.

»Er hat sich gestern mit seinem Kontakt getroffen«, erklärte er. »Sie sind mit dem Wagen nach Södertälje und zurück gefahren. Blöderweise mit seinem eigenen Auto.« Er lächelte ironisch und zuckte bedauernd mit seinen maßgeschneiderten Schultern. »Unsere Leute haben ihn die ganze Zeit im Auge behalten und mitgeschnitten.«

»Ja, aha«, sagte Johansson. »Und man hat sich vertraulich unterhalten.«

»Es war sehr interessant.« Waltin nickte dem Kellner, der Essen, Bier und Kaffee brachte, freundlich zu und entfernte seinen schwarzen Diplomatenkoffer vom Tisch. »Ich glaube, er kann mit einem längeren Vertrag rechnen. Mindestens fünf Jahre. Vielleicht sogar zehn, wenn Gott gütig ist.«

»Danke< , sagte Johansson und nickte dem Kellner zu. Der verbeugte sich und verschwand.

»Glaubst du«, fügte er nachdenklich hinzu. Komisch, dass wir uns nie über den Weg gelaufen sind, du und ich, dachte er. Wir sind beide Polizisten in Stockholm, ungefähr gleich alt, und ich sitze seit unendlich vielen Jahren in der Personalabteilung, ich müsste es also wissen.

»Jaa?« Waltin musterte ihn fragend.

»Ich habe eben überlegt, warum wir uns noch nie begegnet sind«, sagte Johansson. »Aber das hat vielleicht keinen Zweck.«

»Sag das nicht«, sagte Waltin mit freundlichem Lächeln. »Ich hab viel von dir gehört.«

»Was denn?«, fragte Johansson und ließ seine Gabel sinken.

»Nur Gutes. Ganz bestimmt.« Waltin lächelte abwehrend und legte leicht die Hand auf Johanssons Arm. »Ein absolut ehrenhafter Norrländer.« Er lachte leise, aber nicht ironisch oder hämisch.

»Ja.« Johansson nickte. »Das bin ich. Nüchtern, genügsam und pflichtbewusst. Wie läuft es eigentlich mit den anderen? Mit Berg und Co. ?«

Berg, Borg, Mikkelson, Orrvik und Åström. Seit Johansson eine Woche zuvor bei Waltin aufgekreuzt war, hatten zwei Mann von der Firma



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.