Im Strom der Ewigkeit by Clark Darlton

Im Strom der Ewigkeit by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1977-04-01T01:00:00+00:00


6.

Ernst Ellert lauschte in die Dunkelheit des provisorischen Kerkers hinein und teite nach einiger Zeit mit: Ich glaube, Gorsty, die Wächter sind fort. Ich kann sie nicht mehr hören.

Sie sind schon seit einiger Zeit nicht mehr vor der Tür. Man hat sie abgezogen.

Eine Falle?

Das glaube ich nicht, Ellert. Vielleicht haben sie wieder eine ihrer Versammlungen.

Ellert hatte es sich abgewöhnt, allein Entscheidungen zu treffen, seit Ashdon Bewußtsein bei ihm war.

Der Junge besaß ein gutes Urteilsvermögen und war zudem noch praktisch veranlagt. Er bedeutete in jeder Situation eine unschätzbare Hilfe.

Sollen wir die Flucht wagen?

Ich schlage vor: Ja, beantwortete Gorsty die Frage.

Ellerts Bewußtsein zog sich zurück und überließ nun dem anderen die Initiative und den gemeinsamen Körper, der sich erhob und zur Tür ging. Er legte ein Ohr gegen das dicke Holz, aber von draußen drang kein Geräusch durch.

Einmal zur Flucht entschlossen, begann Ellert-Ashdon an dem primitiven Schloß zu hantieren, bis es ohne den Gebrauch eines Werkzeuges aufschnappte. Zum Glück war der Riegel nicht vorgelegt. Die Wachen waren mehr als leichtsinnig gewesen, es sei denn, man wollte dem „Spion" eine Falle stellen.

Ein Risiko, das einkalkuliert werden mußte.

Jetzt waren auch Geräusche zu hören. Sie kamen von oben, wo der Gemeindesaal war.

Jemand sprach, dazwischen erklang Beifall.

Wahrhaftig, eine Sitzung, dachte Ashdon erleichtert. Sie haben genug mit sich selbst zu tun und werden nicht auf mich ... auf uns achten.

Ich übernehme nun wieder, Gorsty, aber zieh dich nicht zurück.

Vorsichtig schlich Ellert durch den Kellergang, bis er die Treppe erreichte. Es war dunkel, aber seine Augen gewöhnten sich schnell daran.

Die obere Tür war unverschlossen, so daß Ashdon nicht noch einmal seine Geschicklichkeit beweisen mußte. Der Korridor war beleuchtet. Der Lärm aus dem Saal war lauter geworden.

Eine heftige Diskussion schien im Gange zu sein.

Ellert konnte das nur recht sein. Er war davon überzeugt, daß niemand der Versammlung ferngeblieben war.

Niemand begegnete ihm, als er das Gemeindehaus verließ und die nächtliche Straße erreichte. Alle Häuser lagen im Dunkel, kein Licht brannte.

Dann hörte Ellert Schritte.

Schnell huschte er in den Schatten eines Baumes, der vor dem Gebäude wuchs. Ein Mann ging dicht an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken. Er betrat das Gemeindehaus und verschwand auf der Treppe, die nach oben führte.

Offensichtlich ein Nachzügler.

Es war Doc Prcylos, der zu spät kam.

„Weiter" schlug Ashdon vor.

Ellert kannte sich in der Stadt nicht aus, aber sein Gefühl sagte ihm, wo Norden lag. Der matte Schimmer im Westen verriet es ihm. Und im Norden lag das Gebirge.

Es war ihm klar, daß er dort ohne Waffen und Lebensmittel bald verhungert sein würde, aber wenigstens räumte ihm das Schicksal eine Galgenfrist ein, die es zu nutzen galt. Er konnte später immer noch nach Stonoc zurückkehren und sich alles Lebensnotwendige besorgen. Dann nämlich, wenn sich die erste Aufregung über seine Flucht gelegt hatte.

Sie konnte jeden Augenblick entdeckt werden, und dann, würde die Hölle los sein.

Ohne weiteren Aufenthalt erreichte er den Stadtrand und marschierte in nördliche Richtung. Bis zum Morgengrauen mußte er eine große Strecke zurückgelegt haben. Die Verfolger würden auch nicht schneller sein als er. Im Gegenteil.

Als er den Rand der Hochebene erreichte und zurücksah, waren die Häuser von Stonoc hell erleuchtet.



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