Im Labyrinth der Toten by H. G. Ewers

Im Labyrinth der Toten by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-09-29T01:00:00+00:00


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Alaska Saedelaere fror.

Zwar besaß seine Kombination eine Heizung, doch hatte Ribald Corello die Feldgezeitenbatterie der Anlage entfernt.

Die Tatsache, daß seine Augen immer noch nichts wahrnahmen, obwohl er sich nun schon eine halbe Stunde in der Meereshöhle befand, verriet dem Transmittergeschädigten, daß auch nicht die Spur von Licht hereinfiel.

Folglich gab es kaum eine Verbindung zur Oberwelt.

Alaska hatte nicht die geringste Lust, zurück ins Meer zu schwimmen. Dort würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Supermutant in seinem Transportroboter lauern - und er würde bestimmt nicht noch einmal daneben treffen.

Alaska Saedelaere lauschte. Das Wasser klatschte ab und zu gegen die Felskante, ansonsten war nichts zu hören.

Oder doch?

Von irgendwoher drang ein Wehen an Saedelaeres Ohr, eine Art Klagegesang, so leise, als sänge ein Kinderchor in tausend Kilometern Entfernung.

Ein Chor der Totengeister!

Alaska lächelte ironisch.

Er wußte aus vielen Erfahrungen, daß es Dinge gab, die sich ein mathematisch-wissenschaftlich vorprogrammierter Geist - wie es auf die meisten Menschen dieser Zeit zutraf - nicht vorzustellen vermochte. Dabei ließen sich alle diese Dinge ebenfalls wissenschaftlich erklären, aber zum Verständnis solcher Erklärungen gehörten ein umfangreicheres Wissen und eine geistige Offenheit, wie sie im 35. Jahrhundert nur wenige Menschen besaßen.

Der Transmittergeschädigte erinnerte sich, als wäre er ihm erst gestern begegnet, noch deutlich an den kamashitischen SolAb-Agenten Patulli Lokoshan, der von vielen Menschen mit Hochschulbildung als eine Art Scharlatan abgetan wurde, weil ihr Geist in konventionellen Bahnen arbeitete, und zwar die Dinge erklären konnte, nicht jedoch das ureigenste Wesen der Dinge.

So betrachtet, waren die „streng wissenschaftlich denkenden" Menschen die Scharlatane.

Dennoch: Wahrnehmung war Wahrnehmung!

Alaska strengte sein Gehör an, um herauszubekommen, aus welcher Richtung die nicht identifizierbaren Geräusche kamen.

Falls es sich nicht nur um eine Halluzination des überreizten Geistes handelte, gab es einen Weg, der aus der Meereshöhle wegführte.

Es fragte sich nur, ob er groß genug für Menschen war.

Der Transmittergeschädigte wandte den Kopf langsam hin und her. Nach einiger Zeit glaubte er, die Richtung festgestellt zu haben. Er ging mit ausgestreckten Händen vorwärts.

Einmal rutschte er aus und stürzte hart auf den linken Ellenbogen. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen.

Keuchend stand er wieder auf und setzte den Weg fort.

Wenig später spürte er einen schwachen warmen Luftstrom in dem Teil des Gesichtes, das ihm und nicht dem Cappin-Fragment gehörte.

Die tastenden Hände vermittelten dem Gehirn den Eindruck eines halbmeterbreiten Spalts in einer buckligen Felswand. Aus diesem Spalt kam der dünne warme Lufthauch, aus ihm kam auch das seltsame klagende Geräusch.

Alaska Saedelaere überlegte.

Die Warmluft rührte wahrscheinlich daher, daß es weiter unten alte Magma-Lagerstätten gab. Andererseits lebte er immer noch, was bedeutete, daß es sich nicht um reine Ausdünstungen eines Vulkans handelte, sondern um einen sauerstoffreichen Luftstrom, der irgendwo über heißes Gestein floß.

Saedelaere schloß, daß er das Risiko eines Abstiegs in Kauf nehmen durfte.

Vorsichtig zwängte er sich durch den Spalt. Seine Füße traten auf lockere Felsbrocken. Alaska beugte einem weiteren Sturz vor, indem er sich mit beiden Händen an den Wänden abstützte.

Etwa zwei Minuten lang führte ein relativ schmaler natürlicher Stollen im Winkel von vielleicht fünfzehn Grad hinab, dann griffen Alaskas Hände ins Leere.

Offenbar hatte sich der Gang zu einer Höhle erweitert.



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