Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) by Vollenbruch Astrid

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) by Vollenbruch Astrid

Autor:Vollenbruch, Astrid [Vollenbruch, Astrid]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher/Jugendbücher ab 12 Jahre
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2013-03-03T23:00:00+00:00


Böse Überraschung

Als sie auf Gut Stettenbach ankamen, öffnete Ben den Transporter, und Nachtfrost spazierte heraus. Noch bevor er von der Rampe herunter war, fiel Sonja ihm schon um den Hals. »Ben sagt, wir dürfen mit dir für das nächste Rennen trainieren!«

Nachtfrost schnaubte belustigt. Das weiß ich doch längst.

»Aber ich hab’s nicht gewusst.« Sie streichelte das schwarze Fell. »Du hast doch nichts dagegen, oder?«

Er schnaubte wieder. Ich renne lieber mit euch im Kreis herum als mit diesem Jockey. Aber noch lieber möchte ich über die Steppe von Parva jagen, frei wie der Wind.

»Ich ja auch.« Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf an seinen Hals. Vor sich sah sie die endlose Steppe, sanft gewellt unter einem riesigen Mond. Aber sobald sie Parva betrat, war sie nicht mehr Sonja aus der siebten Klasse, sondern Sonja die Seelentauscherin, Trägerin des Wolfskopfamulettes und einer ungewissen, unklaren Hoffnung. Und diese Sonja konnte nicht einfach nur in der Steppe herumreiten, sosehr sie es sich auch wünschen mochte.

Sie öffnete die Augen wieder, als Ben Nachtfrost Sattel und Zaumzeug abnahm und ihm liebevoll die Kruppe klopfte. »So, mein Freund, geh auf die Weide und wälz dich ordentlich im Dreck, damit die beiden nachher noch mehr zu putzen haben. Und ihr könnt gleich mit der Arbeit anfangen. Wer nimmt den Sattel?«

»Ich!«, rief Melanie, schnappte ihn sich und schleppte ihn in die Sattelkammer, um ihn zu putzen. Ben reichte Sonja das Zaumzeug. Nachtfrost trottete davon, und die beiden Mädchen machten sich eifrig an die Arbeit.

Ganz ungezwungen bewegten sie sich auf Gut Stettenbach allerdings nicht. Zu lebendig war die Erinnerung an Asarié, die mit ihrem Hund in dem großen rot-weißen Haus gewohnt hatte und jetzt in einen Baum verzaubert in der Zerbrochenen Stadt stand, mit dem Erdgnom Sluh als einzigem lebendigen Wesen um sich. Sonja war dabei gewesen, als Nachtfrost die Zauberin für ihren Verrat bestraft hatte, und eigentlich wollte sie nicht darüber nachdenken. Aber es war schwierig, zu dem großen Haus hinzusehen und nicht zu erwarten, dass Asarié herauskam. Ben kümmerte sich jetzt um den Hund, hatte das Haus abgeschlossen und wohnte weiterhin in seiner Kammer im Stall, als ob er damit rechnete, dass die Zauberin irgendwann zurückkam. Er hatte auch die beiden Alraunen eingeschlossen, die Asarié in Doppelgängerinnen von Sonja und Melanie verzaubert hatte; sie waren jetzt wieder ganz gewöhnliche Wurzeln. Und er hatte den Spiegel eingeschlossen, durch den Asarié und Melanie ins Geisterreich und von dort aus nach Parva gereist waren. Wahrscheinlich gab es noch eine ganze Menge anderer seltsamer Zauberdinge in diesem Gutshaus, und Sonja war froh, dass Ben sie von ihr fernhielt. All die seltsamen und gefährlichen Ereignisse waren erst drei Wochen her, und für eine Weile wollte sie weder Seelentauscherin noch Trägerin des Amulettes sein, sondern nur Sonja, die ihren Lieblingspferden die Hufe auskratzte, Mähnen und Schweife bürstete, Stroh und Pferdeäpfel auf Schubkarren schaufelte und gelegentlich eine Möhre aus dem Eimer im Stall klaute, um sie einem der Pferde zu geben.

Sie wusch das Mundstück der Trense ab, wischte die Lederriemen sauber und hängte das Zaumzeug an den Haken unter dem Namen »Nero«.



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