Im Auftrag Der Katzenkoenigin by Andrea Schacht

Im Auftrag Der Katzenkoenigin by Andrea Schacht

Autor:Andrea Schacht [Schacht, Andrea]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 3764531088
Amazon: B0092WH0SC
Herausgeber: Penhaligon Verlag
veröffentlicht: 2012-12-09T23:00:00+00:00


34. Jägerträume

Der Flug und die Zeitverschiebung hatten Tanguy zwar erschöpft, aber er fühlte sich aufgedreht und unruhig. Sein Kopf schmerzte noch immer, als er mit Nathan in das Forsthaus trat. Er brachte sein Gepäck in eines der Zimmer unter dem Dach und kehrte in die Küche zurück, um sich etwas zu trinken zu holen. Sein Onkel saß am Tisch und las stirnrunzelnd einen Zettel.

»Schlechte Nachrichten?«

»Ach nein, nur Informationen. Soll ich uns etwas zu essen machen, Tan?«

»Ich hab keinen Appetit.«

Er nahm eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank, schenkte sich ein Glas ein und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Nathan stand auf, stellte sich hinter ihn und begann, mit festem Druck seinen Nacken zu massieren. Erst wollte Tanguy sich dagegen wehren, aber ein brummiges: »Du hast Kopfschmerzen«, ließ ihn schweigen. Es war ja richtig, das dumpfe Dröhnen in seinem Schädel wurde so etwas besser.

»Ich brauche frische Luft«, sagte er nach einer Weile.

»Dann schnapp sie dir. Jeronimo braucht Bewegung. Und mit Pferden kannst du ja umgehen.«

Tanguy lächelte schwach.

»Ein bisschen.«

»Du kannst dich auf ihn verlassen, er findet immer in den Stall zurück.«

»Okay. Danke.«

Das Pferd war etwas unruhig, der Pächter, bei dem es auf der Weide gestanden hatte, hatte es erst am Morgen zurückgebracht. Aber Tanguy hatte tatsächlich keine Probleme damit, es aufzuzäumen, stieg ohne Sattel auf und ritt vom Hof. Er folgte zunächst den Forstwegen, fand dann aber einen ausgeschilderten Reitweg und ließ sich im gemütlichen Schritt durch den Wald tragen. Geübt, sich an Wegmarken zu orientieren, schaute er sich oft um, achtete aber auch auf die Spuren von anderen Waldbewohnern. Eine Wildschweinsuhle erkannte er, einen Fuchsbau entdeckte er, lauschte den Hähern über seinem Kopf und sichtete ein Rudel Rotwild. Eine leichte Brise milderte seinen Kopfschmerz so weit, dass er ihn fast erträglich fand. Der frühsommerliche Wald gefiel ihm, auch wenn er nicht mit den alten, wilden Wäldern seiner Heimat vergleichbar war. Irgendwann hatte man an einigen Stellen hässliche Fichten in Reih und Glied angepflanzt, an anderen Stellen Kahlschlag betrieben, und ließ nun junge Bäume in Plastikröhren wachsen. Aber je weiter er ritt, desto naturbelassener wurde es. Hier gediehen Buchen und Eichen, vermoderten alte Stämme auf dem Boden, wurde das Unterholz undurchdringlich und dicht.

Und dann stieß er auf die bemoosten Steine. Aufgestellt zu einem halb mannshohen Gang, eine mächtige Felsplatte darübergelegt, sodass sich ein Tunnel ergab.

Überrascht machte er davor Halt. Auf natürliche Weise war diese Formation nicht entstanden, neu war sie auch nicht. Er würde Nathan danach fragen müssen. Auf jeden Fall aber wollte er die nähere Umgebung hier erkunden. Er brachte Jeronimo zu einem Busch und warf die Zügel darüber.

»Bleib hier, Junge!«, flüsterte er ihm ins Ohr und tätschelte ihm die Flanke. Ein bejahendes Schnauben antwortete ihm. Tanguy wollte eben zu den Felsen zurückkehren, als er leise Schritte im Laub rascheln hörte. Alter Gewohnheit nach blieb er verdeckt hinter einem Stamm stehen und wartete, was sich ihm näherte. War es ein Stück Wild oder ein Mensch?

In sein Blickfeld kam ein Mann, Jeans, Shirt, Plastikbeutel in der Hand. Er blieb am Eingang des



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