Im Anfang war der Mord by Elizabeth George

Im Anfang war der Mord by Elizabeth George

Autor:Elizabeth George
Die sprache: eng
Format: epub


»Miss Izzy Archer ist tot. Jemand hat sie gestern Nacht umgebracht. Ein Einbrecher vielleicht.« Joseph Archer war es, der Jemima die Neuigkeit am nächsten Morgen

mitteilte.

Er sprach quer über den breiten Schreibtisch in seinem offiziellen Büro in Bowtown. Seine Stimme klang hohl

und distanziert, nur durch den Bo’länder Singsang ließ er sich mit Jemimas attraktivem Tanzpartner vom vorigen

Abend in Verbindung bringen. In seinem kurzärmligen,

aber amtlich wirkenden weißen Hemd und den dunklen

380

langen Hosen sah er wieder völlig anders aus als der

fröhliche, etwas abgerissene Fischer, als den Jemima ihn zunächst kennen gelernt hatte. Hier hatte sie tatsächlich den aufsteigenden jungen Bo’länder Politiker vor sich: ein Mitglied der neu gebildeten Regierung von Bow Island.

Selbst der tragische Tod – die Ermordung, wie es schien –

einer alten Dame entlockte ihm offenbar keine emotionale Regung.

Als Jemima aber genauer hinsah, entdeckte sie etwas in Joseph Archers Augen, was verdächtig nach Tränen

aussah.

»Ich habe es selbst gerade erst gehört, wissen Sie. Der Polizeichef Sandy Marlow ist mein Cousin.« Er machte

sich nicht die Mühe, die Tränen wegzuwischen. Wenn es denn welche waren. Doch waren seine Worte vermutlich

als Erklärung gemeint. Wofür? Für den Schock? Für

Trauer? Einen Schock hatte es ihm sicherlich versetzt, aber ob er auch Trauer empfand? Jemima entschied, sie könne sich jetzt zumindest behutsam nach seinem genauen Verhältnis zu Miss Izzy erkundigen.

Ihr fiel wieder ein, dass er die alte Dame ja in der

vergangenen Woche besucht hatte, falls Miss Izzys

ziemlich vager Bemerkung über »Klein Joseph« zu trauen war. Sie dachte weniger an eine mögliche

Blutsverwandtschaft als an irgendeine andere Verbindung.

Ersteres hatte Joseph Archer auf dem Friedhof schließlich selbst abgestritten. Seine Bemerkung über Sir Valentine und dessen zahlreiche Nachkommenschaft kamen ihr in

den Sinn: »Schenken Sie den Geschichten nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Wie könnte es sonst sein, dass wir nicht alle in dem schönen alten Plantagenhaus wohnen?«

Worauf Greg Harrison dann so zornig bemerkt hatte:

»Statt bloß meine Exfrau.« Jetzt, wo sie die Stellung von Tina Harrison, heute Tina Archer, in Miss Izzy Testament 381

kannte, ergab der Wortwechsel für sie natürlich viel mehr Sinn.

Das Testament! Jetzt würde Tina erben! Und zwar

gemäß eines Testaments, das am Morgen von Miss Izzys

Todestag unterzeichnet worden war. Joseph hatte

offensichtlich Recht gehabt, als er den Anspruch vieler Bo’länder namens Archer abgetan hatte, in irgendeiner bedeutsamen Weise von Sir Valentine abzustammen.

Zwischen Tina, außer Miss Izzy angeblich der einzige



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