Hyddenworld by William Horwood

Hyddenworld by William Horwood

Autor:William Horwood [Horwood, William]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Belletristik/Fantasy
Herausgeber: Klett-Cotta
veröffentlicht: 2012-02-25T21:44:29+00:00


54

UNERREICHBAR

Es war bereits stockdunkel, als Master Brif, Jack und die anderen die Suche nach Bedwyn Stort schließlich aufgaben.

»So etwas hat er schon allzu oft gemacht«, knurrte Brif und machte der Sache ein Ende. »Ich schwöre beim Spiegel, dass ich ihm, sobald er wieder da ist, zur Strafe eine gehörige Tracht Prügel verabreichen werde wie einem Lehrburschen der schlimmsten Sorte!« Doch hinter Brifs Zorn verbarg sich ernste Sorge, denn das Gelände um die Quoits war schon bei Tag nicht ungefährlich, voll mit losem Baggerschutt und seichten Tümpeln mit trügerischem Treibsand. Bei Nacht wurde es richtig tückisch.

Das Gebiet südlich der Quoits, das Pike durchkämmt hatte, war besonders gefährlich, und er hatte die Suche in dieser Richtung abbrechen müssen, sowie es zu dunkeln begann. Danach hatten sie die Suche auf den Norden beschränkt und unablässig Storts Namen gerufen. Ohne jeden Erfolg.

Als sie den weggeworfenen Lederkessel fanden, ohne einen Tropfen Wasser darin, vermuteten sie, dass er durch irgendetwas abgelenkt worden war, bevor er das Seeufer erreicht hatte. Mittlerweile hatten sie überall gesucht und nichts gefunden.

»Höchstwahrscheinlich ist er umhergestreift, hat sich verlaufen und hält sich jetzt vernünftigerweise bis Tagesanbruch versteckt, um uns dann zu suchen«, vermutete Barklice zerknirscht.

»Vernunft gehört nicht zu Storts Stärken«, knurrte Pike.

»Was hat er denn getan, bevor Sie losgingen?«, fragte Jack Barklice, nachdem sie wieder bei dem Stein zusammengekommen waren, sich mit einem Schluck Met wärmten und versuchten, nicht an das Schlimmste zu denken.

»Er hat das Henge erkundet, mir etwas darüber erzählt, und dann haben wir hier gesessen und uns unterhalten.«

»Hat er etwas entdeckt, das ihn besonders interessiert hat?«

»Er hat erzählt«, antwortete Barklice, »dass dieses Henge früher eines der größten und bedeutendsten in Englalond gewesen sei. Er konnte die Augen nicht von den Überresten wenden und hat herauszufinden versucht, in welcher Beziehung die Teile zueinander stehen. Aber so ist er nun mal, nicht wahr, Master Brif? Immer neugierig, immer geistig rege.«

Der Meisterschreiber nickte. »Er findet stets etwas Interessantes, das es wert ist, erkundet zu werden, Barklice. Da ist ja der Grund, warum ich …«

Barklice schaute schuldbewusst drein. Er hatte sein Versprechen gebrochen und den zerstreuten Stort an einem solchen Ort alleingelassen.

Jack erhob sich. »Der Himmel klart auf, und der Mond und die Sterne spenden etwas Licht … Ich gehe los und sehe mich ein letztes Mal um.«

Brif seufzte verdrießlich. »Eigentlich sollten wir Sie über unseren bevorstehenden Marsch nach Brum ins Bild setzen und Ihnen erklären, warum die Fyrd Katherine entführt haben, und vieles andere mehr, aber weil Stort nicht hier ist und seine Meinung dazu sagen kann und weil wir uns Sorgen wegen seines Verschwindens machen … nun ja … wir haben Ihnen eigentlich noch gar nichts gesagt.«

»Ich werde trotzdem gehen und mir die Beine vertreten«, erwiderte Jack. »Vielleicht können wir später noch reden.«

Die Nacht war so klar, dass man die nähere Umgebung leidlich gut erkennen konnte, nur war es, wie sie alle schon festgestellt hatten, mitunter schwierig, zwischen Schatten und Pfützen zu unterscheiden.

Doch Jack hielt sich so, dass er den Stein jederzeit gut im Blick hatte, und ging vorsichtig zum Seeufer hinunter, wobei er sich vom Plätschern des Wasser leiten ließ.



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