Hotel Goldene Sau - 02 - Spuk in Zimmer 13 by Måns Gahrton & Johan Unenge

Hotel Goldene Sau - 02 - Spuk in Zimmer 13 by Måns Gahrton & Johan Unenge

Autor:Måns Gahrton & Johan Unenge [Gahrton, Måns & Unenge, Johan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
ISBN: 9783764190460
Herausgeber: Ueberreuter
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00


Ansonsten hatte Ingo, wie gesagt, nichts angestellt. Dazu war gar keine Zeit gewesen. Er war vollauf mit der Suche nach Knubbelsau beschäftigt.

Hauptsache, Papa Roger erzählte Bauer Jönsson nicht, dass er sie gesehen hatte. Ingo machte sich nämlich Sorgen, was für Zukunftspläne Jönsson für Knubbelsau hatte. Würde er Weihnachtsschinken aus ihr machen, wenn er sie zu fassen kriegte? Er hatte einmal damit gedroht, es zu machen, falls sie nicht aufhörte, ständig auszubüxen, und Ingo konnte nicht einschätzen, ob er das ernst meinte.

Als der Abend anbrach, hatte er Knubbelsau immer noch nicht gefunden. Vor dem Fenster leuchtete der Vollmond, eine Eule heulte und die Bäume warfen gespenstische Schatten in das Zimmer. Ingo wollte das Rollo lieber nicht nach unten ziehen, weil es im Zimmer dann komplett dunkel wäre. Ach, wie gerne hätte er jetzt sein Schwein neben sich unter der Bettdecke gehabt, dann bräuchte er vor nichts mehr Angst zu haben. Aber so allein fiel ihm das Einschlafen schwer.

Irgendwann schlief er trotzdem ein. Aber er träumte schreckliche Dinge von einem heulenden Geist, der wie Bauer Jönsson aussah und Knubbelsau durch die Flure des Hotels jagte. Und da hörte er einen fürchterlichen Schrei.

»HIIIIILFE! EIN GEIST!«

Ingo schlug die Augen auf. Den Schrei hatte er nicht geträumt. Der war echt. Er hörte schlagende Türen, Schritte auf dem Flur und aufgeregte Stimmen.

Ingo schlich aus dem Bett. Vor dem Zimmer Nummer 13 standen Papa Roger und Mama Ritva sowie sämtliche Gäste und diskutierten lebhaft. Alle trugen Nachthemden oder Schlafanzüge und waren schrecklich aufgeregt. Das Fenster von Zimmer 13 stand offen und klapperte im Wind. Es war ein Wunder, dass die Scheibe noch heile war.

Am Ende hatte Ingo rausgekriegt, was passiert war. Inga-Kajsa war von einem Klappern wach geworden. Als sie nach draußen schaute, sah sie im mondbeschienenen Garten eine dunkle Gestalt im Wald verschwinden. Sie hatte ihre Zimmergenossin Marianne geweckt, die ihr zuerst nicht glauben wollte. Aber dann waren sie beide zusammen in den Garten gegangen und hatten gesehen, dass im Zimmer Nummer 13 Licht brannte und das Fenster offen stand.

»Zimmer Nummer 13«, sagte Inga-Kajsa. »War das nicht das Spukzimmer?«

»Der Geist hat das Licht angemacht, das Fenster geöffnet und ist dann verschwunden!«, sagte Marianne.

»Hiiiilfe!«, riefen drei andere Erzieherinnen im Chor.

»Unsinn!«, sagte Papa Roger lachend. »Das war nur ein Tier, das Sie im Garten gesehen haben!«

»Ein Tier?«, fragte Marianne. »Und das soll das Fenster geöffnet haben und die Feuerleiter runtergeklettert sein?«

»Ich habe gestern vergessen, das Fenster zu schließen«, sagte Mama Ritva schnell und sah Papa Roger vorwurfsvoll an. »Und das Licht habe ich offenbar auch vergessen.«

Das Fenster klapperte erneut. Papa Roger machte es zu. Es knirschte unter seinen Sohlen, als er zurück zur Tür ging. Er schaute auf den Boden.

»Hm«, sagte er. »Und Chips hast du scheinbar auch gegessen?«

»Ähm«, stammelte Mama Ritva. »Ja, ich habe Chips gegessen.«

Ingo sah sich die Chips an, auf die Roger getreten war, und musste grinsen. Wer fraß sich die Hucke voll und verschwand dann im Wald? Knubbelsau, natürlich! Dann hatte Bauer Jönsson sie nicht gefangen. Morgen würde Ingo Knubbelsau mit Chips anlocken, damit sie nachts wieder zusammen unter seiner Decke schlafen konnten.



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