Honeymoon by Coben Harlan

Honeymoon by Coben Harlan

Autor:Coben, Harlan [Coben, Harlan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 1990-07-14T22:00:00+00:00


Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, die Hotelangestellten zu befragen. Die meisten von ihnen waren an jenem schicksalhaften Tag im Juni gar nicht im Dienst gewesen; andere erkannten den Mann auf dem Foto nicht wieder.

»Und jetzt?«, fragte Laura.

Graham überlegte. »Wir gehen mal rauf in die Bar im ersten Stock.«

»Glauben Sie, der Barkeeper könnte David gesehen haben?«

»Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Graham. »Ich dachte eher daran, uns einen Drink zu genehmigen. Der Mensch ist schließlich kein Kamel.«

Sie folgte ihm nach oben. Sie setzten sich an den Tresen. Laura beobachtete die Kellnerin hinter dem Tresen. Sie war jung, höchstens drei- oder vierundzwanzig. Sehr attraktiv, offenbar viel an der frischen Luft. Durchtrainierter Körper, langes kastanienbraunes Haar. Die Haarfarbe erinnerte Laura an ihre Tante Judy.

»Was darf ich Ihnen bringen?«, fragte sie Graham.

»Zwei Four X«, sagte er.

»Kommen gleich.«

Laura sah Graham stirnrunzelnd an. »Four X?«

»Ein einheimisches Bier. Sie trinken doch Bier, oder?«

Sie nickte. »Wie gehen wir weiter vor, Graham?«

»Das weiß ich noch nicht. Wenn niemand David auf dem Foto erkennt, könnte es sein, dass dieser Corsel den richtigen Riecher hatte. Dass jemand Davids Stimme nachgeahmt und von hier aus bei der Bank angerufen hat. Die Frage ist nur, wer das gewesen sein könnte.«

Die hübsche Kellnerin brachte zwei Bierkrüge mit Schaumkrone. »Bitte sehr.«

»Danke«, sagte Graham. »Darf ich Sie was fragen?«

»Klar«, erwiderte die Kellnerin. »Um was geht es denn?«

Graham schob das Foto über den Tresen. »Haben Sie den Mann schon mal gesehen? Er könnte irgendwann im Juni hier im Hotel gewesen sein.«

»Im Juni, sagen Sie? Nein, ich kann mich nicht an den Mann erinnern. Hat er was ausgefressen? Für einen Verbrecher sieht er aber ziemlich gut aus.«

Graham nahm das Foto wieder an sich. »Nein, er hat nichts verbrochen. Wir wollen nur wissen, ob er hier im Hotel gewesen ist.«

»Gutausehender Kerl«, sagte sie noch einmal. »Wie heißt er denn?«

»David Baskin.«

»Der Basketballspieler, der hier in der Nähe ertrunken ist?«

Graham nickte. »Das ist Laura, seine Witwe.«

»Es tut mir so leid, Ma’am. Wirklich.«

»Danke«, sagte Laura.

»Also, wenn Sie wissen wollen, ob er hier im Hotel gewesen ist, müssen Sie meinen Billy fragen.«

»Wer ist Billy?«, wollte Graham wissen.

»Mein Freund. Er ist ein großer Basketballfan. Er sieht sich alle Spiele im Fernsehen an, und wenn er erstmal vor der Glotze hockt, würde er nicht mal merken, wenn ihm ein Krokodil einen Fuß abbeißt.«

»Und er hat Mr Baskin gesehen?«

»Hat er jedenfalls behauptet«, fuhr die Kellnerin fort. »Ich hab’s ihm erst gar nicht geglaubt. Ich meine, wieso sollte ein Basketballstar hier im Hotel sein? Du hast zu viel Phantasie, hab ich zu Billy gesagt. Aber dann hat er mir das Autogramm gezeigt, und da hab ich’s ihm geglaubt.«

»Wo ist Billy jetzt?«

Die Kellnerin warf einen Blick auf die Uhr hinter ihr. »Der müsste jeden Moment hier sein. Er ist Hotelpage. Sie finden ihn in der Lobby. Groß, dünn.«

Laura hatte bereits ein paar Dollar auf den Tresen geworfen und war von ihrem Hocker gesprungen. Graham eilte hinter ihr her.

»Billy?«

Der große, schlaksige junge Mann drehte sich um. So dünn, wie er war, fragte sich Laura, wo er die Kraft hernahm, schwere Koffer zu tragen.



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