Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) by Darnell Melissa

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) by Darnell Melissa

Autor:Darnell, Melissa [Darnell, Melissa]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: Mira Taschenbuch im Cora Verlag
veröffentlicht: 2013-02-09T23:00:00+00:00


Tristan

Mein Plan ging nach hinten los, und dafür konnte ich mich bei Dylan bedanken.

Ich hatte gedacht, wenn ich mich in Savannahs Nähe einen Monat lang total zurückhielte, würde sie sehen, dass ich kein Stalker war, und entspannter mit mir umgehen. Anfang dieser Woche hatte es schon fast so ausgesehen. Aber dann musste dieser Idiot Dylan sie unbedingt ärgern und eine Eisprinzessin nennen. Seitdem nahm sie sich seinen Spruch offenbar zu Herzen. Im Unterricht glich ihr Gesicht einer Maske. Sie bewegte sich so wenig, dass ich mich manchmal fragte, ob sie versuchte, als Statue durchzugehen. Sie blinzelte, atmete, schrieb mit und las. Aber ihre Persönlichkeit ließ sie nicht mal durchblitzen.

Sie wurde, falls das überhaupt ging, noch distanzierter.

Dass außer mir noch vier weitere Nachfahren im Unterricht saßen, war auch keine Hilfe. Mit Dylan links hinter mir, den Zickenzwillingen fast direkt neben mir und Mr Smythe als Lehrer wurde in Geschichte jede meiner Bewegungen beobachtet. Ich bekam so selten Gelegenheit, mit Savannah zu reden, als hätte ich in diesem Jahr gar keinen Kurs mit ihr. Ich konnte sie nicht mal zwei Sekunden lang ansehen, ohne dass der Clann etwas mitbekam.

Bis Freitag hatte sich die ganze Hoffnung vom Wochenanfang in Frust verwandelt. Ich musste mir einen neuen Plan einfallen lassen.

An dem Tag kam Mr Smythe zu spät zum Unterricht. Es hatte schon geklingelt, aber ohne Lehrer in Sichtweite redeten alle. Ein paar Leute standen sogar zusammen, sodass es sich fast wie eine Party anfühlte. Zu den wenigen, die herumliefen, gehörte Dylan. Er flirtete gelassen zwei Reihen weiter mit ein paar Mädchen. Aber sein Blick machte mich irgendwie unruhig.

„He, Tristan.“ Vanessa legte mir eine Hand auf die Schulter.

Ich wandte mich zu ihr um. „Ja?“

„Sag mal, bist du schon für den Herbstball verabredet?“

Als wäre ich blöd genug, um mich noch mal mit ihr zu verabreden. „Kein Interesse, Vanessa.“

Etwas knallte so heftig auf den Boden, dass der ganze Container wackelte. Alle Gespräche verstummten.

Mein Kopf ruckte sofort nach rechts, und ich sah gerade noch, wie Dylan grinste.

„Ups.“ Lachend ging er weiter, hinter sich auf dem Boden eine lange Spur aus Savannahs Büchern und Schreibsachen.

Was zum …

„Du willst mir doch bestimmt helfen, die ganzen Sachen aufzuheben, die du von meinem Tisch geworfen hast“, sagte Savannah leise. In der Totenstille im Klassenzimmer wirkte jedes Wort so laut, als hätte sie geschrien.

Sehr gut, Sav, lass dir den Mist nicht gefallen.

Ich umklammerte die Kante meines Schreibtischs, während die Zickenzwillinge ungeniert kicherten. Fiese Hexen! Bestimmt hatten sie gewusst, was Dylan vorhatte, und mich extra abgelenkt. Sie wussten, dass ich Dylan niemanden schikanieren lassen würde. Allerdings hätte ich gedacht, solche Spielchen hätte er seit der Junior Highschool hinter sich. Aber vielleicht hatte er sich in den letzten Jahren mir gegenüber auch nur verstellt.

Mit einem arroganten Grinsen auf dem Gesicht stand er neben seinem Stuhl. „Wer sagt denn, dass ich deine Bücher runtergeworfen habe, Herzchen? Wahrscheinlich sind sie einfach von allein vom Tisch gefallen.“

„Ich habe Augen. Ich habe dich gesehen, Williams“, antwortete Savannah ruhig.

Sein Grinsen wurde fies, während er sich seitlich hinter seinen Tisch setzte und die Beine in den Gang streckte.



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