Herbst - Beginn by David Moody

Herbst - Beginn by David Moody

Autor:David Moody
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2011-06-03T17:42:43+00:00


»Und wie lange schwebt dir dafür vor?«, bohrte Carl nach, der unverkennbar wieder in Rage geriet. »Eine Woche? Zwei? Ein Monat? Zehn beschissene Jahre?«

»Ich weiß es nicht«, gab Michael gleichermaßen hitzig zurück. »Woher zum Teufel sollte ich es auch wissen?«

»Seid endlich still!«, brüllte Emma, womit sie die beiden anderen schlagartig zum Schweigen brachte. »Verdammt noch mal, wenn keiner von euch etwas von sich geben kann, ohne zu streiten, dann sagt am besten gar nichts mehr.«

»Tut mir Leid«, murmelte Michael und fuhr sich mit den Fingern durch die strähnigen Haare.

»Also, was machen wir jetzt wirklich?«, fragte sie.

Statt zu antworten oder sich weiter an dem zunehmend schwierigen Gespräch zu beteiligen, stapfte Carl davon.

»Wohin willst du? Carl, komm zurück. Wir müssen das bereden.«

Auf halbem Wege die Treppe hinauf hielt er inne und schaute zu ihr zurück.

»Was gibt es noch zu bereden? Worum geht‘s?«

»Es geht darum, dass wir etwas tun müssen, und ich denke, wir sollten es sofort tun«, erwiderte Michael. »Wir wissen schließlich nicht, was als Nächstes passieren wird, oder? Schon Morgen könnte die Lage hundert Mal schlimmer sein.«

»Er hat Recht«, meldete Emma sich zu Wort. »Wir haben nur genug Proviant für ein paar Tage, aber wir brauchen Vorräte für Wochen. Ich denke, wir sollten uns jetzt rauswagen und uns verbarrikadieren, sobald wir zurück sind.«

»Was meinst du damit?«, fragte Carl, mittlerweile leiser und gefasster. Er setzte sich auf die Stufe, auf der er gestanden hatte. »Ich will mich hier nicht einsperren.«

»Vielleicht sollten wir das auch nicht«, pflichtete Michael ihm bei. »Vielleicht sollten wir es auf andere Weise versuchen, beispielsweise, indem wir das Gehöft von der Außenwelt abriegeln.«

»Und wie stellst du dir das vor?«, hakte Emma verwundert nach.

»Wir bauen einen Zaun«, erwiderte er schlicht.

»Das müsste aber ein verflucht robuster Zaun sein«, gab Carl zu bedenken.

»Dann bauen wir ebenen einen verflucht robusten Zaun«, meinte Michael. »Wir holen uns heute, was wir an Material dafür brauchen, und fangen damit an. Machen wir uns nichts vor, wir werden keinen besseren Ort zum Bleiben finden als diesen hier. Wir müssen ihn schützen.«

»Wir müssen uns selbst schützen«, berichtigte ihn Emma.

»Fahren wir«, sagte Michael und ergriff die Schlüssel des Vans von einem Haken an der Wand neben der Eingangstür.

»Jetzt sofort?«, fragte Carl.

»Jetzt sofort«, bestätigte Michael.

Damit öffnete Michael die Tür und ging auf den Wagen zu, wobei er kurz innehielt, um das Gewehr aufzuheben, das Carl auf dem Hof vor dem Haus fallen gelassen hatte.

25

Carl fuhr den Van, während Michael und Emma hinten saßen und zusammen eine Liste aller Dinge erstellten, die sie brauchen könnten. Michael hatte Carl bewusst die Schlüssel ausgehändigt. Ihm missfiel zutiefst, wie Carl sich an jenem Morgen benommen hatte. Sicher, sie schrammten derzeit alle drei am nervlichen Abgrund entlang, aber Carl schien noch gefährdeter. Jedes Mal, wenn er sprach, schwangen in seiner Stimme unbestreitbar Unsicherheit und Angst mit. Michaels Logik zufolge würde ihn eine feste Aufgabe, auf die er sich konzentrieren konnte, ausreichend beschäftigen, um vorläufig weiteren Ärger zu vermeiden. Er konnte mit dem armen Kerl mitfühlen. Michael selbst kam mit dem, was um ihn herum vorging,



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