Helter Skelter · Der Mordrausch des Charles Manson by Bugliosi Vincent

Helter Skelter · Der Mordrausch des Charles Manson by Bugliosi Vincent

Autor:Bugliosi, Vincent [Bugliosi, Vincent]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman-Thriller
ISBN: 9783864131264
Herausgeber: Riva Verlag
veröffentlicht: 2010-04-18T22:00:00+00:00


April 1970

Die Worte »pig«, »death to pigs«, »rise« und »healter skelter« enthalten nur 13 verschiedene Buchstaben. Schriftsachverständige erklärten mir, dass es äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich sei, die mit Blut geschriebenen Worte an den Tatorten mit Buchstabenproben abzugleichen, die wir uns von den Angeklagten hatten geben lassen.

Und die Schwierigkeit resultierte nicht nur aus der geringen Buchstabenzahl. Es handelte sich zudem um Druckbuchstaben, nicht um Schreibschrift; und es waren riesige Lettern. In beiden Fällen waren ungewöhnliche Schreibgeräte benutzt worden – im Fall Tate ein Handtuch, im Fall LaBianca eine zusammengerollte Zeitung. Abgesehen von der Schrift am Kühlschrank hatten außerdem im letzteren Fall alle Worte weit oben an der Wand gestanden, sodass sich die Personen, die dafür verantwortlich waren, unnatürlich stark hatten strecken müssen.

Als Beweise erschienen die Buchstaben daher wertlos.

Doch als ich über das Problem nachdachte, kam mir eine Idee, wie ich sie, falls der Plan gelingen würde, vielleicht doch in aussagekräftige Beweise ummünzen konnte.

Wir wussten, wer die Worte geschrieben hatte. Susan Atkins hatte vor dem Großen Geschworenengericht ausgesagt, sie habe das Wort »pig« an die Tate-Haustür geschmiert, und mir gegenüber hatte Susan gestanden, die Worte im LaBianca-Domizil stammten von Patricia Krenwinkel. Auch wenn Susans Aussage vor dem Großen Geschworenengericht ebenso wie ihre letztere Bemerkung wegen des Deals, den wir mit ihr abgeschlossen hatten, nicht gerichtsverwertbar war, so hatte sie auch Ronnie Howard gegenüber gestanden, die Worte geschrieben zu haben. Daher konnte diese dazu eine Aussage machen. Gegen Patricia Krenwinkel hatten wir jedoch nichts in der Hand.

Der fünfte Zusatzartikel zur US-Verfassung sieht vor, dass niemand »in einem Strafrechtsverfahren gezwungen werden darf, sich selbst zu belasten«. Das Oberste Bundesgericht hat jedoch entschieden, dass sich dies auf verbale Äußerungen beschränkt und dass ein Angeklagter sich nicht weigern kann, objektive Zeugnisse abzulegen, selbst wenn sie ihn belasten könnten, also etwa an einer Gegenüberstellung teilzunehmen, sich einem Alkoholtest wegen Trunkenheit am Steuer zu unterziehen, sich Fingerabdrücke abnehmen zu lassen, Handschrift- oder Haarproben und dergleichen mehr abzugeben. Nachdem ich die Rechtslage recherchiert hatte, instruierte ich Captain Carpenter im Sybil-Brand-Gefängnis genauestens darüber, wie er bei der Einforderung der Schriftproben von Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten vorgehen sollte.

Jede von ihnen sollte über folgenden Sachverhalt aufgeklärt werden: »(1) Sie haben kein verfassungsmäßiges Recht, [die Probe] zu verweigern; (2) Sie haben kein verfassungsmäßiges Recht auf die Anwesenheit Ihres Anwalts; (3) Ihr verfassungsmäßiges Recht zu schweigen schließt nicht das Recht ein, Schriftproben zu verweigern; (4) wenn Sie sich diesem Vorgang unterziehen, kann [die Probe] von der Staatsanwaltschaft in Ihrem Verfahren als Beweismittel benutzt werden.«

Captain Carpenter beauftragte Senior Deputy H. L. Mauss, die Proben zu beschaffen. Entsprechend meinen Anweisungen gab sie Susan Atkins die genannten Informationen und fügte hinzu: »Im Wohnsitz Tate wurde mit Blut das Wort ›pig‹ in Druckbuchstaben geschrieben. Wir möchten, dass Sie das Wort ›pig‹ schreiben.« Ohne Murren kam Susan der Aufforderung nach.

Leslie Van Houten und Patricia Krenwinkel wurden einzeln geholt und ebenfalls hinsichtlich ihrer Rechte aufgeklärt. Mündlich wurden sie darüber hinaus instruiert: »Die Worte ›helter skelter‹, ›death to pigs‹ und ›rise‹ wurden im Wohnsitz LaBianca mit Blut geschrieben.



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