Heitz, Markus - Zeit des Neuen 2 - Brennende Kontinente by Brennende Kontinente

Heitz, Markus - Zeit des Neuen 2 - Brennende Kontinente by Brennende Kontinente

Autor:Brennende Kontinente
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2009-08-04T04:00:00+00:00


Kontinent Ulldart, Königreich Tarpol, Provinz Ker, Winter im Jahr 1/2 Ulldrael des Gerechten (460/461 n.S.)

Nach kurzem Marsch durch die verschneite Nacht vom Versteck zurück zur Burg bemerkten sie auf dem Weg zum Eingang etwas Seltsames.

Das Tor zur Burg stand offen. Auch die vier regungslosen Gestalten im Schnee davor konnten nicht übersehen werden, das Schwarz fiel vor dem Schnee und im vollen Mondlicht sofort auf. Tokaro zog schweigend die aldoreelische Klinge. Auch Gän, Lorin und Estra sowie Malgos, der Ritter, der sie begleitete, hielten sich bereit. Sie gingen rechts und links des Weges auf die Burg zu, zwei Dutzend Schritte vor dem Eingang mussten sie die Deckung verlassen und über offenes Gelände eilen. Was für die Angreifer ein Nachteil war, betraf sie gleichermaßen.

Sie hatten Glück, es gab keine warnenden Rufe von den Zinnen. Die getöteten Torwärter wiesen indessen schreckliche Wunden an den Hälsen, in den Gesichtern und Nacken auf. Auf den ersten Blick war keiner von ihnen durch ein Schwert gestorben.

Lorin, Estra und Malgos pressten sich rechts neben dem Tor gegen die Mauer, Tokaro und Gän links. Sie warfen abwechselnd rasche Blicke in den Innenhof, wo die Feuer hell in den großen Eisenkörben brannten.

»Noch mehr Tote«, knurrte Tokaro. Er zählte sieben Gestalten, sie trugen Waffenröcke mit dem Emblem der Kuraschkas. Es erschien ihm unglaubwürdig, bislang keinen erschlagenen Gegner gefunden zu haben, dafür beherrschten seine Knappen, Knechte und Ritter den Umgang mit Waffen zu gut.

Gän betrachtete die Wunden der vier Leichen auf dem Weg. »Zähne und Klauen«, sagte er. »Ich kenne einige Kreaturen aus Ammtara, die zu so etwas fähig wären. Aber was wollten und sollten sie hier?«

Er schaute in den Schnee und entdeckte eine Fußspur neben einem der Toten. »Ein recht kleiner Fuß. Der einer Frau oder eines schmächtigen Mannes.«

Tokaro eilte unter dem Bogen hindurch, darauf achtend, die Mauer als Deckung in seinem Rücken zu haben. Er streift über den Hof, suchte nach Hinweisen. Diese Toten wiesen Schnittspuren an den Hälsen auf, Zeichen der Gegenwehr gab es keine. »Sie wurden niedergestochen«, sagte er leise und winkte die anderen zu sich. Eine Spur aus blutigen Füßen führte ins Haupthaus. »Wir folgen ihr.«

Lorin wunderte sich, mit welcher Ruhe Tokaro die Opfer untersuchte. Er fand die Stille und die rätselhaften Morde mehr als unheimlich, sah in jeder dunkleren Nische einen Angreifer hocken. Als er Estras Blick begegnete, merkte er, dass er mit seinen Empfindungen nicht allein war. Sie gelangten in die Halle, in der im mannshohen Kamin ein großes Feuer loderte. Die Flammen beleuchteten den Leib einer Frau, die zwei Schritt davon entfernt zusammengekrümmt lag und mit Wunden übersät war. Überall lagen tote Krieger und abgeschnittene Körperteile umher, es gab auf dem Fußboden mehr Stellen mit als ohne Blut.

Estra drängte sich nach vorn. »Bei den Göttern! Das ist meine Tante!« Sie eilte zu ihr, kniete sich neben sie. Die Brust hob und senkte sich schwach. »Sie lebt noch!«

Fiomas lehmbraune Robe hatte sich mit ihrem und fremdem Blut voll gesogen, das Rot umspülte ihre dunkelgrünen Haare. Die bernsteinfarbenen Augen richteten sich auf Estra. »Die Nicti«, flüsterte sie.



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