Heart Bay--Bedrohliche Vergangenheit by Stefanie Ross

Heart Bay--Bedrohliche Vergangenheit by Stefanie Ross

Autor:Stefanie Ross
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2017-02-06T00:00:00+00:00


13

Langsam zog er die Miniaturohrstöpsel heraus, den Blick auf die kleine Gruppe auf der Veranda geheftet. Der Wind hatte seine kleine Abhöraktion etwas behindert, aber nach einigen Einstellungen hatte das Richtmikrofon genug aufgefangen, um ihm zu verraten, dass ihm die Zeit weglief.

Es hatte sich gelohnt, diesen nervigen FBI-Agenten im Auge zu behalten. Wie erwartet – oder eher befürchtet – waren sie endgültig auf der richtigen Spur. Es wäre fatal, wenn die drei Männer ihre Erinnerungen austauschten und ihn als Iris’ heimlichen Freund identifizierten.

Leider hatte er den Anfang des Gesprächs verpasst. Was hatte diese Männer in Ingas Pension zusammengeführt? Und wer war dieser Schwarzhaarige? Selbst aus der Entfernung strahlte er etwas Gefährliches aus. Auch bei ihm wäre eine Kugel aus dem Hinterhalt die beste Wahl.

Er wandte den Blick ab und sah zu den spielenden Kindern und den Hunden hinüber. Er war weit genug entfernt, dass die Tiere ihn nicht wittern konnten. Vielleicht war zur Not auch das eine Lösung, um sie in eine Falle zu locken. Sabrinas Exmann hatte mit Joeys Entführung kein Glück gehabt, aber er war nicht so dämlich wie diese Amateure, die nun zu Recht im Knast schmorten.

Im Schatten der Felsen zog er sich weiter zurück. Er kannte einen kaum begehbaren Weg, der ihn zurück zur Straße und zu seinem Wagen bringen würde. Die Versuchung war gigantisch, seinen Beobachtungsposten weiter aufrechtzuerhalten, noch mehr zu erfahren und vielleicht sogar einen sicheren Schuss anbringen zu können, aber das ging leider nicht. Wenn er seine kleine Aufklärungsmission noch länger fortsetzte, fiel vielleicht noch jemandem auf, dass er schon viel zu lange nicht erreichbar war.

Er warf einen letzten Blick auf den Pazifik und grinste. Die Männer mochten ja ihre Häuser geschützt haben, aber von der Wasserseite aus waren sie angreifbar. Alle. Heute Abend würde er das erste Mal zuschlagen. Er war noch nicht sicher, wen er ins Visier nehmen würde, aber morgen früh würden die überlebenden Männer andere Probleme haben, als über die Vergangenheit nachzugrübeln.

Je näher sie Ricks Haus kamen, desto nervöser wurde Ella. Da die Fahrtzeit von Ingas Pension aus keine fünf Minuten betrug, würden sie ihr Ziel gleich erreichen. Zwischen ihr und Rick knisterte es gewaltig, leugnen war zwecklos. Immer wieder hatte er sie beim wilden Spiel in den Wellen berührt, und da hatte sie es nicht erwarten können, endlich mit ihm allein zu sein. Eigentlich hätte sie überglücklich sein müssen, dass es gleich so weit war, aber stattdessen war sie jetzt nervös. Mit der körperlichen Anziehung wurde sie fertig, die war kein Problem, aber sie mochte ihn – schon fast zu sehr. Die Art, wie er sich auf die Ermittlungen konzentrierte, sein rücksichtsvolles Benehmen ihr gegenüber, sofern er sie nicht gerade aufzog. Aber auch sein freches Grinsen und der trockene Humor gefielen ihr. Das Gesamtbild stimmte einfach, und das war gefährlich. Sie wollte sich nicht verlieben, das konnte nur schiefgehen. Eine gemeinsame Zukunft war utopisch und so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn. Die Umstände hatten sie zusammengeführt, oder, genauer gesagt: die Probleme ihres Bruders. Eine Grundschullehrerin, die ohne Ferienjob finanziell kaum über die Runden kam, und den Bestsellerautor mit dem Traumhaus am Pazifik.



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