Harry Dresden 08: Schuldig by Butcher Jim

Harry Dresden 08: Schuldig by Butcher Jim

Autor:Butcher, Jim [Butcher, Jim]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3867621020
Herausgeber: --
veröffentlicht: 2012-05-02T07:09:20+00:00


22. Kapitel

Ich öffnete eine Dose mit blauer Knetmasse, ehe Murphy und ich uns zu einer kleinen Wanderung durch das gesamte Hotel aufmachten. Wo sich größere Flure kreuzten und bei den Ein- und Ausgängen riss ich kleine Klumpen davon ab und klebte sie auf Zierleisten, in Blumentöpfe in die Metallkästen, in denen die Feuerlöscher aufbewahrt waren und auch überall sonst hin, wo ich mir sicher war, dass sie nicht sofort auffallen würden. Ich sorgte dafür, dass eine Menge kleiner Kugeln gleichmäßig in den großen Gängen verteilt war, in denen die Convention hauptsächlich abgehalten wurde, besonders außerhalb der Räume, in denen Filmvorführungen angesetzt waren, während der Abend näher kam.

„Was tun wir hier eigentlich noch mal?“, wollte Murphy wissen.

„Wir bereiten einen Zauber vor“, sagte ich.

„Mit Knetmasse.“

„Ja.“

Sie sah mich unverwandt an.

Ich kramte die Dose hervor, in der noch ein Großteil der ursprünglichen Knetmasse war, und zeigte sie ihr. „Die kleinen Kügelchen, die ich hier überall verteilt habe, sind Teile dieses Ganzen. Verstanden?“

„Noch nicht“, sagte sie.

„Sie waren einmal eine Einheit. Selbst getrennt haben sie noch eine thaumaturgische Verbindung zum ursprünglichen Stück“, führte ich aus. „Das bedeutet, ich kann den großen Klumpen benutzen, um von dort aus eine Verbindung zu all den kleinen Batzen zu bilden.“

„Du redest von einem Netz?“

„Ja. Ich werde …“ Ich verzog auf der Suche nach den richtigen Worten das Gesicht. „Ich kann aus all den kleinen Stückchen je einen Energiefaden ziehen. Ich werde das Ganze so anordnen, dass ich durch den großen Klumpen fühlen kann, wenn in der Nähe eines der kleinen Klümpchen eine Störung auftritt.“

„Du meinst … eine Art Seismograph.“

„Ganz genau“, sagte ich, „und wir benutzen blauen Knet. Blau steht für Schutz.“

Sie hob eine Braue. „Ist die Farbe wirklich von Bedeutung?“

„Ja“, antwortete ich und ließ mir die Frage noch kurz durch den Kopf gehen. „Na ja, höchstwahrscheinlich nicht. Aber für mich schon.“

„Hä?“

„Ein Großteil der Magie hängt mit Gefühlen zusammen. Mit dem, was du für wirklich hältst. Als ich jünger war, habe ich alles Mögliche gelernt, wie zum Beispiel die Rolle von Farben, wenn man zaubert. Grün steht für Fülle und Wohlstand, Rot für Leidenschaft und Energie, Weiß für Reinheit, Schwarz für Rache und so weiter. Gut möglich, dass die Farbe vollkommen egal ist – aber wenn ich davon ausgehe, dass der Zauber funktionieren wird, weil ich die richtige Farbe gewählt habe, dann ist sie sehr wohl von Bedeutung. Wenn ich nicht daran glaube, wird aus dem Spruch nie etwas.“

„Wie Dumbos magische Feder?“, schlussfolgerte Murphy. „Es war sein Selbstvertrauen, auf das es ankam?“

„Ja“, sagte ich. „Die Feder war nur ein Symbol – aber sie war ein wichtiges Symbol.“

Ich gestikulierte mit der Dose. „Also benutze ich Blau, weil ich mich nicht noch zusätzlich in Frage stellen will. Ich will in Krisenzeiten nicht noch weitere Zweifel schüren. Außerdem war der Knet bei Wal-Mart im Sonderangebot.“

Murphy lachte. „Wal-Mart, hm?“

„Als Magier verdient man schlecht“, sagte ich. „Du würdest dich wundern, wie viel von meinem Kram von Wal-Mart ist.“ Ich las von einer Wanduhr die Zeit ab. „Uns bleiben noch zwei Stunden, bis der erste Film gezeigt wird.



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