Gute Laune by Lin Tao

Gute Laune by Lin Tao

Autor:Lin, Tao [Lin, Tao]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783832188450
Herausgeber: Dumont
veröffentlicht: 2015-06-24T16:00:00+00:00


Als der Bär erschien, war da ein Hamster an der Wand seiner Küche.

Der Bär erschien auf einem Stuhl sitzend.

Der Hamster rannte wie eine Spinne über die Wand, die Zimmerdecke und noch eine Wand.

Der Bär ging ins Schlafzimmer.

»Mein Herz rast«, sagte der Bär zu seiner Freundin.

»Dein Herz?«, sagte die Freundin. »Wieso?«

»Ein Hamster«, sagte der Bär.

»Komm mal her«, sagte die Freundin.

»Mir ist nicht nach Sex«, sagte der Bär.

Die Freundin des Bären nahm die Decke und ging in die Küche.

Der Hamster saß auf dem Tisch.

Er sprang an die Wand und rannte die Wand entlang.

Die Freundin des Bären ging ins Schlafzimmer.

Der Bär saß auf dem Bett.

Die Freundin des Bären legte sich aufs Bett.

»Ich will mich nicht anstrengen«, sagte der Bär. »Ich will mich nicht bewegen und auch nicht nachdenken.«

»Blowjob«, sagte die Freundin des Bären. »Sei nicht so destruktiv.«

»Ich will keinen. Ich sage dir nur, wonach mir ist.«

Die Freundin des Bären rollte sich vom Bett und lief in die Küche. Der Hamster saß auf dem Tisch.

Und die Freundin des Bären legte die Decke über den Hamster.

Der Bär kam in die Küche.

»Er wird ersticken«, sagte der Bär.

Der Hamster fraß sich durch die Decke.

Und da stand der Hamster.

»Ich hatte keine Ahnung, dass die das können«, sagte die Freundin des Bären.

»Ich habe es schon einmal gesehen«, sagte der Bär.

»Du hast doch gerade gesagt, er würde sterben«, sagte die Freundin des Bären. »›Ersticken‹, hast du gesagt.«

»Ich hatte es vergessen«, sagte der Bär.

»Ich meinte mich selbst«, sagte der Bär. »Es ist, als würde ich ersticken.«

»Hört euer Gerede denn nie auf?«, sagte der Hamster.

»Ich weiß«, sagte der Bär.

Die Freundin des Bären setzte sich an den Tisch und hielt den Hamster im Arm.

Die Freundin des Bären haute dem Hamster sanft in sein Hamstergesicht.

Der Bär setzte sich an den Tisch.

»Ich will Saul Bellow töten«, sagte der Bär. »Ich weiß, er ist schon tot.«

»Hasst du deinen Roman immer noch?«, sagte die Freundin des Bären.

»Mein Roman ist bescheuert«, sagte der Bär.

»Ich will mich durch irgendetwas hindurchfressen«, sagte die Freundin des Bären.

»Ich habe gerade das Gefühl, als würde ich auf dem Kopf stehen«, sagte der Bär. »Kein gutes Gefühl. Schrecklich.«

Der Hamster war eingeschlafen.

»Unser Gespräch hat ihn eingeschläfert«, sagte die Freundin des Bären.

»Ich sollte Viagra, Antidepressiva, Ritalin und Koffeintabletten auf einmal nehmen«, sagte der Bär. »Dann in einen Eimer kotzen. Und in den Swimming Pool steigen.«

»Er tut bloß so«, sagte die Freundin des Bären. »Um nicht mit uns reden zu müssen.«

»Er macht sich lustig über uns«, sagte der Bär. »Darüber, wie langweilig wir sind.«

»Ich glaube, ich bin eben eingenickt«, sagte die Freundin des Bären. »So langweilig ist das hier gerade.«

»Ich will einen Elch klatschen«, sagte der Bär.

Manchmal, wenn die Elche gerade schliefen, spürten sie plötzlich etwas. Sie wachten auf und da war ein Bär, der ihnen eine klatschte. Aber sie wurden nicht wütend. Die Elche machten sich in diesem Jahr keine Illusionen. Sie wussten, es gab bestimmte Tatsachen, die Welt selbst war eine Tatsache, und die Tatsachen waren weder gut noch schlecht, sondern einfach nur da – eine Weltanschauung, die sich manchmal einstellte, wenn man lange Zeit



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