Grabesdunkel by Alexandra Beverfjord

Grabesdunkel by Alexandra Beverfjord

Autor:Alexandra Beverfjord
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2013-01-13T23:00:00+00:00


Kapitel 33

Mit roher Gewalt zog der Mann Agnes durch die obere Friedhofspforte. Es war so dunkel, dass die Konturen der Säulen und Statuen nur zu erahnen waren. Die Hecke verdeckte das Straßenlicht fast vollständig.

Dann ging alles sehr schnell. Agnes versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch sie hatte nicht genug Kraft. Das war immer ihr großer Albtraum gewesen. Wie oft war sie spätabends nach Hause gelaufen und hatte vor jedem Mann Angst gehabt, der ihren Weg kreuzte! Alle waren potenzielle Gewalttäter. Sie wusste, was sie tun musste. Was sie tun sollte: beißen, schreien, schlagen, hysterisch werden. Sie hatte immer geglaubt, dass sie so reagieren, sich voller Panik zur Wehr setzen würde. Sie hatte vor sich gesehen, wie sie den Gewalttäter in den Schritt trat, ihm das Ohr abbiss, ihm große Haarbüschel ausriss.

Stattdessen war sie ganz still, erstarrt vor Schreck. Sie vermochte nicht, sich zu bewegen. Er war nichts als rohe Muskelmasse, und sie ließ sich willenlos ins Dunkel ziehen. Sie spürte, wie die Kälte sich von innen her ausbreitete. Ihr Herz raste. Erst schlug es hämmernd in ihrer Brust, dann dröhnte es in ihren Ohren. Er schleppte sie zu einem Zaun ganz hinten in der Anlage. Draußen führte nur eine Sackgasse vorbei. Er zog ihren Rock hoch, riss ihr die Strumpfhose herunter und zerrte an ihrem Slip.

Die Sekunden verstrichen langsam, ihre nackte Haut in seinen kalten Händen, ihr Körper zitterte unkontrolliert. Dann spürte sie einen wahnsinnigen Schmerz im Unterleib, und sie schrie aus voller Kehle. Es war nicht das, was sie erwartet hatte. Es war schlimmer: Er presste seine ganze Faust in sie hinein. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu zerreißen. Mal schluchzte sie, mal hielt sie den Atem an.

Die Minuten wurden zu Ewigkeiten. Er riss und zerrte an ihr. Als er die Hand wieder herausgezogen hatte, schlug er sie ins Gesicht, während er mit der anderen Hand so fest an ihren Haaren zerrte, dass sie spürte, wie er ihr große Büschel ausriss.

»Du hältst dich aus allem raus! Und du hältst dich von allem und allen fern, die mit Ester zu tun haben«, zischte er.

Er griff nach einer leeren Flasche, die auf dem Boden lag, und zerbrach sie. Agnes spürte, wie die Glasscherbe in ihre rechte Wange schnitt, während er sie ihr von oben nach unten durchs Gesicht zog, um ihr eine Narbe fürs Leben zu verpassen.

»Das nächste Mal bringe ich dich um«, sagte er, bevor er die Flasche wegwarf und weiter auf sie einschlug.

Sie wurde ohnmächtig.

Irgendwann wurde sie geweckt. Von einem Paar, das auf dem Heimweg über den Friedhof spazierte. Als sie die Augen aufschlug, sah sie einen Mann und eine Frau. Sie blinzelte, es wurde langsam hell. Die beiden halfen ihr aufzustehen, schleppten sie streckenweise durch den Park und brachten sie zum ärztlichen Notdienst in der Storgate. Auf dem ganzen Weg sagte sie nicht ein Wort. Es war nicht nötig. Sie hatten sie mit entblößtem Unterleib gefunden, Blut klebte an ihren Unterschenkeln und in ihrem Gesicht.

Als sie bei der Anmeldung des ärztlichen Notdienstes angekommen waren, ging Agnes



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