Getrieben - Durch ewige Nacht by Veronica Rossi

Getrieben - Durch ewige Nacht by Veronica Rossi

Autor:Veronica Rossi [Rossi, Veronica]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Paranormal
ISBN: 9783862747290
Amazon: B00B1JC5SE
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger
veröffentlicht: 2013-05-16T22:00:00+00:00


Aria | Kapitel Zwanzig

»Bereit?«, fragte Aria und wandte sich an Roar.

Sie hatten am Snake River kampiert, dessen Lauf sie das letzte Stück bis zu den Hörnern folgen würden. Äste lagen über das kiesige Ufer verteilt, und das Wasser des breiten Flusses schimmerte glatt wie ein Spiegel, der den wirbelnden Ätherhimmel reflektierte. Den ganzen Nachmittag über waren Aria und Roar sehr schnell gegangen, um einem heranziehenden Sturm auszuweichen. Das Kreischen der Äthertrichter drang aus der Ferne an ihre Ohren und brachte die Haut in ihrem Nacken zum Kribbeln.

Roar lehnte sich gegen seinen Beutel und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja, schon seit dem Tag, an dem ich aufgewacht bin und Liz war verschwunden. Und du?«

Die ganze letzte Woche waren sie Ranger’s Edge hinaufgestiegen, einen eisigen Gebirgspass, gesäumt von gezackten, steil aufragenden Gipfeln. Dank ihrer Fähigkeiten als Horcher war es Aria und Roar gelungen, Begegnungen mit anderen Menschen und Wölfen zu vermeiden, aber dem schneidenden Wind, der unablässig über den Pass pfiff, hatten sie nicht entkommen können. Dort oben herrschte anscheinend ewiger Winter. Mittlerweile waren Arias Lippen rissig und aufgeplatzt, sie hatte Blasen an den Füßen und vor Kälte taube Hände, aber morgen würden sie nach zwei Wochen endlich Rim erreichen.

»Ja, ich bin bereit«, erklärte sie und versuchte dabei, zuversichtlicher zu klingen, als sie sich fühlte. Ihre Aufgabe war so gewaltig, dass sie fast verzagte. Wie sollte sie geheime Informationen aus Sable herausbekommen – einem Witterer, der Siedler verachtete? Einem Kriegsherrn, der niemandem das Geheimnis anvertraute, das er hütete?

Aria dachte an Talon, dessen Beine über den Rand des Stegs baumelten. Wie sollte sie ihn befreien, wenn sie versagte? Würde es das Ende von Reverie bedeuten? Aria schüttelte den Kopf, um diese Sorgen zu vertreiben. So durfte sie nicht denken.

»Glaubst du, Sable wird sich auf den Handel einlassen?«, fragte sie. Sie würden ihm erzählen, sie seien in Perrys Auftrag gekommen, der als neuer Kriegsherr der Tiden die Verlobung rückgängig machen wollte, die Vale ein Jahr zuvor arrangiert hatte. Außerdem wollten sie versuchen, ihm die Information über den Standort der Blauen Stille abzukaufen.

»Die Tiden haben bereits die erste Hälfte der Mitgift angenommen. Perry kann Sable das nur in Form von Land zurückzahlen, aber da die Ätherstürme schlimmer werden, genügt das vielleicht nicht. Wer will schon neue Gebiete übernehmen, nur um sie dann brennen zu sehen?« Roar zog die Schultern hoch. »Das Ganze ist ein Risiko, aber es könnte funktionieren. Soweit ich weiß, ist Sable gierig. Wir versuchen es auf jeden Fall zuerst mal damit.«

Ihre zweite Taktik bestand darin, herumzuspionieren und selbst herauszufinden, wo die Blaue Stille war, Liv zu befreien und zu verschwinden.

Während sie eine Weile schwiegen, griff Aria in ihren Beutel, um den kleinen, geschnitzten Falken herauszuholen. Sie fuhr mit dem Finger über das dunkle Holz und erinnerte sich an Perrys Lächeln, als er gesagt hatte: Der Falke, der wie eine Schildkröte aussieht, ist von mir.

»Wenn er ihr wehtut oder sie zu irgendetwas zwingt …«

Aria hob den Kopf. Roar starrte ins Lagerfeuer. Er warf ihr einen kurzen Blick zu und schaute dann erneut in die Flammen.



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