Geraeuschkiller - Mutige Liebe by Eva Severini

Geraeuschkiller - Mutige Liebe by Eva Severini

Autor:Eva Severini [Severini, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Kindle edition
veröffentlicht: 2012-12-13T23:00:00+00:00


Denkzettel

»Wir müssen unbedingt alle Leute im Dorf zusammen trommeln, Miguel!«

Anna stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Ihr Gesicht wirkte im violetten Licht, das der Pool verbreitete, noch elender. »Wir müssen etwas tun! Ich kann nicht einfach nur rumsitzen und …« Sie erhob sich abrupt von der Designerliege am Poolrand, ging ein paar Schritte, setzte sich wieder und schaukelte mit dem Oberkörper hin und her.

Vor Angst um Clara war ihr schon den ganzen Tag übel. Gestern Abend hatte sie mit ihrem Mann geskypt. Er war außer sich gewesen vor Sorge um Clara, und sie hatte sehr wohl die Vorwürfe aus seinen Worten herausgehört. Jetzt würde ihn nichts mehr davon abhalten mit dem Auto nach Hause zu fahren. Nicht auszudenken, was ihm auf den Straßen zustoßen konnte! Sie stöhnte.

Miguel badete im Pool und drückte seinen Rücken gegen die Massagedüsen. Doch das sprudelnde Wasser entspannte ihn heute gar nicht.

»Anna hat Recht«, sagte Knut. Der Fischer ging gereizt am Pool auf und ab. In dieser Villa fühlte er sich kein bisschen wohl. »Es ist verantwortungslos, so lange zu warten. 24 Stunden! Wenn man Ihren Sohn früher gesucht hätte, …«

Miguel kam aus dem Wasser und trocknete sich ab. Das rot rosa karierte Frotteehandtuch passte farblich perfekt zum Pink seines Ledersofas.

»Okay«, sagte er. »Wir warten bis morgen früh. Wenn unsere Geräuschfee bis sieben Uhr früh nicht da ist, rufe ich im Morgenmagazin zu einer Suchaktion nach ihr auf. Treffpunkt: das Karussell im Kiefernwald. Sagen wir ... ab sieben Uhr dreißig.«

Er fuhr mit dem Handtuch über sein Haar. »Und ich verständige den Polizeihauptmeister und fordere eine Fahndung nach Clara an – morgen Punkt zwölf Uhr Mittag.« Und leiser fügte er hinzu: »Nach Pedro sollen sie auch noch einmal suchen.« Er legte das Handtuch über seine Schultern. »Unsere Geräuschprinzessin ist schließlich eine Person von öffentlichem Interesse, und Pedro ist der Sohn von Miguel Masón.«

»Warum nicht gleich? Warum nicht sofort?« Annas Stimme überschlug sich fast.

»Weil ich mich nicht lächerlich machen kann, Frau Doktor Paulsen. Darum! Was ist, wenn sie heute Abend hier hereinspaziert, Ihre Tochter? Wie steh ich dann da? Es geht um meine Glaubwürdigkeit!«

Knut nahm Annas kalte Finger in seine großen warmen Hände. »Ich suche noch heute alle Winkel entlang der Küste ab und … «

Plötzlich hielt er inne, sprang auf und schnupperte. »Was ist das?«

Anna und Miguel schauten ihn fragend an.

»Riecht ihr das nicht?« Er suchte mit den Blicken das Wohnzimmer ab. »Hier stinkt’s!«

»Also hören Sie mal!« Miguel war entrüstet.

Knut sog tief die Luft ein. »Hier stinkt es nach Schweiß! Nach ... fremdem … «

»Ja«, flüsterte Anna, »jetzt rieche ich es auch!«

Im Spiegel sahen sie sie zuerst: Vier Männer mit schwarzen Gesichtsmasken, drei von ihnen mit gezogenen Pistolen. Einer lang und mager, zwei klein und vierschrötig, und ein breitschultriger Hüne. Alle trugen schwarze Monteuroveralls und Kampfstiefel. Der lange Magere ging zielstrebig auf Miguel zu.

Trotz ihrer Angst fielen Anna die eleganten Bewegungen des Mageren auf. Er trug den unförmigen Overall formvollendet wie einen Businessanzug mit Krawatte.

»Guten Tag, Herr Masón«, sagte er. Seine Worte zerschnitten die Stille. »Diesmal sind Sie dran!«

»Was soll das?« Miguel stand in der Badehose und mit wackeligen Knien vor dem Mann.



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