Gekuesst von einem Geist by Jeri Smith-Ready

Gekuesst von einem Geist by Jeri Smith-Ready

Autor:Jeri Smith-Ready
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Paranormal
ISBN: 9783641137694
Herausgeber: cbj Verlag
veröffentlicht: 2014-09-07T22:00:00+00:00


Fünfzehntes Kapitel

»Seit wann bist du denn größer als deine Brüder?«

Nachdem ich minutenlang mit Dylan über das Parkett geschunkelt war – die ganz alte Schule: Ich hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt und ließ mich von ihm führen –, fiel mir tatsächlich keine blödere Frage ein, um das Schweigen zwischen uns zu brechen.

»Ich weiß nicht«, sagte er.

Und wieder Stille.

Ich überlegte, ob ich Fußschmerzen vortäuschen sollte, um dem Trauerspiel ein Ende zu bereiten. Davon abgesehen scheuerten meine neuen Schuhe wirklich wie verrückt. Zum Glück hatte ich Blasenpflaster dabei.

Doch gerade als ich Dylan loslassen wollte, sah ich Zachary und Becca keine drei Meter entfernt neben einem glitzernden Obstbaum tanzen. Becca hatte ihre Arme um Zacharys Hals geschlungen und sich so eng an ihn geschmiegt, dass es aussah, als wären ihre Körper brustabwärts miteinander verschmolzen. Sie wiegten sich lachend hin und her und wirkten dabei so vertraut, als seien sie viel mehr als nur Tanzpartner auf einem Abschlussball.

Becca erhaschte meinen Blick und grinste triumphierend.

Am liebsten wäre ich auf der Stelle rausgerannt, aber diese Genugtuung wollte ich ihr nicht gönnen. Stattdessen legte ich Dylan die Arme um den Hals. »So ist es doch gleich viel schöner …«

Er sah mich erschrocken an und schluckte. Dass wir uns plötzlich so nah waren, schien ihn komplett zu überfordern.

Sämtliche Leute, die an uns vorbeiliefen, drehten sich zweimal nach uns um – was ich gut verstehen konnte. Sie kannten Logan noch von früher, bevor er sich die Haare blondiert hatte, und damals hatte er fast so ausgesehen wie Dylan jetzt.

Plötzlich kam ich mir einfach nur noch total erbärmlich vor. Was war ich bloß für ein Psycho, dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte, ausgerechnet mit dem kleinen Bruder meines toten Freundes zum Abschlussball zu gehen?

Als der Song vorbei war, stieß mich Dylan regelrecht von sich und schaute auf die Uhr. »Es ist schon fast zehn, Aura. Hast du nicht gesagt, dass du die Schicht am Eingang übernehmen willst?«

»Scheiße, stimmt!«, rief ich erleichtert. »Los, komm mit!« Ich rannte aus der Turnhalle.

»Pünktlich auf die Minute!« Amy überreichte mir einen Stift und die Losrolle. »Es sind fast alle da. Das heißt, du musst dich nur noch um die Nachzügler kümmern. Ich kann dich schon mal vorwarnen: Die, die jetzt erst kommen, haben meistens schon ziemlich gut gebechert. Aber das packst du schon.« Sie griff nach ihrer Glitzerclutch. »Und jetzt will ich unbedingt tanzen!«

»Das trifft sich super. Dasselbe hat Dylan auch gerade zu mir gesagt. Dylan ist ein guter Freund von mir.« Ich betonte das Wort »guter«, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, und schob den völlig perplexen Dylan in Amys Richtung. Sie nahm ihn bereitwillig unter ihre Tüll-Fittiche und die beiden wackelten zusammen davon.

Froh, endlich allein zu sein, setzte ich mich an den Tisch. So musste ich wenigstens niemandem vorspielen, dass ich mich prächtig amüsierte, oder so tun, als wären mir Zachary und Becca egal.

Oder als würde ich Logan nicht unendlich vermissen.

Um elf kam D’Wayne Singletary, der Schatzmeister des Organisationskomitees, um die Kasse und die restlichen Lose abzuholen. Nachdem ich mich



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