Geisterstunde by Glen Cook

Geisterstunde by Glen Cook

Autor:Glen Cook [Cook, Glen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Rätsel von Karenta 04
veröffentlicht: 2013-10-27T04:00:00+00:00


23. Kapitel

Eierkopf wartete vor der Tür auf mich. Mit Dellwood. »Der alte Knabe sah nicht gut aus, Garrett. Was fehlt ihm?«

»Weiß ich nicht. Aber du wirst mir helfen, es herauszufinden.«

»Und was bedeutet das?«

»Dellwood, der General hat angeordnet, meinem Freund genug zu geben, eventuell auftretende Spesen zu decken. Wieviel bekommst du, Eierkopf?« Damit wollte ich ihm die Chance geben, daß sein Ausflug sich lohnte.

Aber er war nicht gierig. Jedenfalls nicht sehr. »Zwanzig Taler. Wenn der Kerl versucht, mich hochzuhandeln, reiß ich ihm die Ohren ab.« Das würde er tun und sie anschließend zum Trocknen aufhängen.

»Laß dir den Namen geben und schnapp dir dann den Knaben. Einverstanden? Unterwegs solltest du noch einen Doktor aufgabeln und mitbringen.«

»Einen Arzt? Jetzt komm ich nicht mehr mit, Garrett. Wofür brauchst du einen Arzt?«

»Er soll mal einen Blick auf den Alten werfen. Der hat was gegen Quacksalber. Die einzige Möglichkeit, einen in seine Nähe zu schmuggeln, ist, ihn reinzulegen. Das ist dein Job. Einverstanden?«

»Du zahlst die Reisespesen.«

»Dann beeil dich.«

»Klar doch.« Angeblich war Eierkopf für Sarkasmus zu schlicht gestrickt, aber seine letzte Bemerkung stank geradezu danach.

Dellwood händigte ihm die zwanzig Taler aus, und Eierkopf schob ab. Ich trat an die Vordertür und sah ihm nach, wie er in einem Einspänner davonfuhr, den er sich vermutlich von Lou Latsch gemietet hatte, einem gemeinsamen Freund von uns. Seine Spesenabrechnung bereitete mir jetzt schon Bauchweh. Der alte Knacker hatte mir zwar einen großzügigen Vorschuß gegeben, aber so viele Ausgaben hatte ich nicht einkalkuliert.

Dellwood trat neben mich. »Darf ich fragen, worum es ging, Sir?«

»Fragen können Sie. Was nicht heißt, daß ich es Ihnen erzähle. Berufsgeheimnis. Werden Sie dem General verraten, daß ich einen Doktor einschmuggeln will?«

Er dachte kurz nach. »Nein, Sir. Ich finde es angemessen. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Gestern war eine Ausnahme. Er tut zwar heute so, als könnte er Bäume ausreißen, aber die letzte Nacht hat sehr an ihm gezehrt. Wenn es einen Weg gibt … Lassen Sie mich wissen, ob ich Ihnen bei der List behilflich sein kann.«

»Mach ich. Ich habe eine Menge zu tun.« Und was, Garrett? So genau konnte ich das nicht sagen. »Ich sage es Ihnen, bevor Zarth zurückkommt.«

»Sehr gut, Sir.«

Wir trennten uns. Ich ging nach oben, weil ich wissen wollte, ob Morpheus noch in der Suite war. Er würde eine Rolle in dem Drama übernehmen müssen. Als ich den obersten Balkon erreichte, erblickte ich meine Freundin in Weiß. Ich winkte. Zu meiner Überraschung winkte sie zurück.

Morpheus war nicht da. Typisch für ihn. Wenn ich ihn brauchte, war er nicht da. Wie gedankenlos. Ich schnappte mir meinen Mantel und verließ mein Quartier wieder.

Blondie stand immer noch da. Sie achtete nicht auf mich. Ich beschloß, noch einmal einen Versuch zu wagen und mich an sie heranzuschleichen. Vorsichtig glitt ich auf die Empore und ging dann über den Flur hinunter.

Ha! Hab ich dich!

Aber … Was war das? Meine Vorstellungskraft war mit mir davongaloppiert. Das war nicht Blondie, sondern Jennifer. Sie trug Weiß, und nicht einmal dasselbe Weiß, wie die blonde Frau getragen hatte. Als ich mich ihr näherte, lächelte sie.



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