Geheimnisse by Blyton Enid

Geheimnisse by Blyton Enid

Autor:Blyton, Enid [Blyton, Enid]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Clemens fand es recht langweilig, wieder zur Schule gehen zu müssen. Nach den erhebenden Stunden mit Benedikt, in denen der gelehrte Eremit ihn mit philosophischen Gedankengängen vertraut gemacht hatte, erschien ihm der Schulunterricht als reine Zeitverschwendung. Sein griechisches Lexikon hatte er nicht zurückbekommen. Und da es ihm peinlich war, Benedikt daran zu erinnern, kaufte er sich von seinem eigenen Geld ein neues, obwohl ihm das recht schwerfiel.

Fast seine ganzen Ersparnisse waren für ein Kofferradio draufgegangen. Dem Rat seiner Tante folgend, hatte er auf den umliegenden Höfen bei der Pflaumenernte geholfen. Die Arbeit wurde nicht sehr gut bezahlt, und er hatte einen großen Teil seiner Ferien opfern müssen, um genug Geld für den Radioapparat zusammenzubekommen.

Aber die Mühe hatte sich schließlich gelohnt. Der Apparat machte ihm unendlich viel Freude. Immer wenn klassische Musik gesendet wurde, flüchtete er sich mit ihm in irgendeine stille Ecke und hörte zu. Die Hühner und Enten von Mistelheim wurden mit Musik von Beethoven oder Mozart vertraut. Träge vor sich hin kauend, blickten die Kühe verwundert auf den kleinen Kasten, der so ungewohnte Töne von sich gab. Clemens wagte es nicht, den Apparat stehenzulassen, wenn er plötzlich abgerufen wurde. Die Kühe waren so wißbegierig und wollten immer alles genau untersuchen. Und wenn Satan zufällig auf den Apparat stoßen sollte, würde er ihn gewiß gründlich ablecken.

Clemens sah das Radio als seinen wertvollsten Besitz an. Nicht etwa, weil er so viel Geld gekostet hatte. Er hatte ja früher viele Sachen besessen, die bedeutend teurer gewesen waren. Aber dieses kleine Wunderding war so lange sein sehnlichster Wunsch gewesen; er hatte schwer dafür gearbeitet und es mit selbstverdientem Geld erworben. Das machte seinen besonderen Wert aus.

Den Einbrecher von Ebenhausen hatte man noch immer nicht gefunden. Nach dem Diebstahl bei Johns waren noch andere Einbrüche auf den umliegenden Höfen vorgekommen, die ebenfalls nicht aufgeklärt werden konnten. Die Landwirte brachten ihr Marktgeld jetzt vorsichtshalber immer sofort zur Bank. Es wurde wieder gemunkelt, daß Trick und seine Freunde die Diebe wären. Trick wies jede Beschuldigung auf das entschiedenste zurück. Herr Trott, der nach Beförderung strebte, streifte nachts unermüdlich draußen herum und gab sich die größte Mühe, eine Spur zu entdecken, die zur Aufklärung der geheimnisvollen Einbrüche führen könnte.

Niemals bekam er Trick dabei zu Gesicht, während dieser ihn oft genug sah. Manchmal streifte der Polizist den Wilderer fast mit dem Ärmel seiner Uniform, so dicht ging er an Trick und seinem goldbraunen Spaniel vorüber, die in regungslose Schatten verwandelt unter einem Baum standen. Zuweilen ließ ihn der schrille Schrei einer Schleiereule zusammenfahren. Dann gab Trick seinem Freund August Lenzen ein Signal. „Die Polizei ist unterwegs!“

Anfangs erschrak Herr Trott jedesmal, wenn er auf seinen nächtlichen Patrouillen der weißen Gestalt des Einsiedlers begegnete. Allmählich gewöhnte er sich jedoch an ihn, zumal Benedikt sein Erscheinen stets durch halblautes Murmeln anzukündigen pflegte. Seiner Meinung nach war der Einsiedler nicht ganz richtig im Kopf. Trotzdem konnte man sich auch ganz vernünftig mit ihm unterhalten.

„Haben Sie vielleicht etwas von Trick gesehen?“ fragte er ihn eines Nachts, nachdem er den Wilderer nicht in seiner Hütte angetroffen hatte.



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